Das Opel-Management ist guter Laune. Zwar läuft die Produktion auf Sparflamme und seit Monaten bauen die Hessen Personal ab. Doch im ersten vollen Jahr nach der Übernahme durch den PSA-Konzern hat das von den Fesseln des GM-Imperiums befreite Krisenkind gleich wieder schwarze Zahlen geschrieben und damit eine schier ewige Serie von Verlustjahren beendet. Doch mit dem Gewinn wächst auch der Druck. Denn nun müssen sie in Rüsselsheim beweisen, dass sie kein Strohfeuer angezündet haben und unter dem Dach der Franzosen nachhaltig wachsen können. Diese schwere Aufgabe muss vor allem der nächste Corsa leisten. Schließlich ist der Kleinwagen nicht nur das meistverkaufte Modell der Marke. Sondern wenn Opel im Herbst auf der IAA das Tuch von der sechsten Generation zieht, dann ist das auch das erste Auto, das in der neuen Familie entwickelt wurde und sich zu weiten Teilen aus dem französischen Konzernregal bedient.
Für diesen schweren Job rüstet sich Opel vor allem mit Leichtbau. Denn der neuen PSA-Plattform sei dank, speckt der Corsa im besten Fall um über 100 Kilo ab und wird damit zum Fliegengewicht in seiner Klasse: Ein Leergewicht von 980 Kilo machen ihn zum leichtesten Kleinwagen am Markt, sagt Projektleiter Thomas Wanke und schiebt still, aber nicht ohne Stolz hinterher, dass auch die Konzerngeschwister mehr auf die Waage bringen.