Das Dilemma der Markenpositionierung im VW-Konzern lässt sich am besten an zwei Modellen festmachen. Während der VW Passat lange Zeit die erste Wahl für Familien und Vielfahrer mit Dienstwagen war, schob sich in den vergangenen Jahren der Skoda Superb immer weiter an den Passat heran und drohte ihn gar zu überholen. Gleiche Qualität, gutes Design, aber ein günstigerer Preis. Diese Kannibalisierung, die unter dem ehemaligen Skoda-Chef Bernhard Maier entstanden war und ihn letztlich den Job kostete, soll es so in Zukunft nicht mehr geben.
"Wir wollen, dass Skoda in den unteren Preissegmenten angreift", sagte VW-Vertriebsvorstand Christian Dahlheim bei einer Strategiepräsentation vor Journalisten und Investoren. Vor allem bei der Käufergruppe des "traditionellen Mainstream" sei die tschechische Marke unterrepräsentiert. Dabei denkt Dahlheim weniger an Dacia als Hauptkonkurrenten, sondern mehr an Renault, Peugeot und Ford. "Skoda soll Kunden von anderen Marken erobern, nicht von der eigenen", stellt er klar. Während also der nächste Passat mit den Attributen Intelligenz, Komfort und Sicherheit belegt wird, soll der Superb ein vielseitiges Auto sein – clever und flexibel, aber eben nicht der bessere Passat.