Die Stadt steht unter Strom. Denn nachdem zuletzt vor allem die Premiumhersteller im Rennen mit Tesla ihre überfrachteten Langstrecken-Stromer auf den Weg gebracht haben, erobert der Elektroantrieb in der zweiten Welle jetzt so langsam die City und halbwegs bezahlbare Kleinwagen mit einigermaßen vernünftigen Reichweiten sollen die urbane Lebensqualität verbessern und den Herstellern den Leidensdruck ihrer drohenden CO2-Strafen mildern. Darauf hoffen sie auch bei Opel und schicken deshalb den elektrischen Corsa ins Rennen. Der kostet zwar mit 29.900 Euro noch immer mehr als doppelt so viel wie das Basismodell, ist aber im Kreis von Honda E und Mini E fast noch ein Schnäppchen.
Und er macht seine Sache mindestens genauso gut: Eine E-Maschine mit 100 kW und 260 Nm machen ihn zusammen mit einer präzisen Lenkung, einem nochmal deutlich niedrigeren Schwerpunkt und einem strammen aber komfortablen Fahrwerk zum Go-Kart im Großstadtdschungel, das einem in Kurven ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert und selbst rote Ampeln zu einer Freude macht. Schließlich werden die auch irgendwann wieder Grün und geben einem so die Chance für einen kleinen Zwischenspurt.
Und wenn man in 2,8 Sekunden von 0 auf 50 km/h sprintet, hellt das die Stimmung ungemein auf. Auch die 8,1 Sekunden bis Tempo 100 gehen in Ordnung und auf der Stadtumfahrung oder der Landstraße hält der Corsa-e so tapfer mit. Nur auf der Autobahn lässt der Elan merklich nach und mit Rücksicht auf die Reichweite drehen die Rüsselsheimer dem Motor bei 150 Sachen den Saft ab.