Wunsch oder Wirklichkeit? Faktion oder Fiktion? Nirgends in der Autowelt sind die Grenzen so weich und die Grauzonen so groß wie rund um den Concours d'Elegance in Pebble Beach. Denn zwischen überrestaurierten Oldtimern, visionären Designstudien und aufwändig zurecht geschnittenen Schönheiten kann man schnell die Orientierung zwischen den Welten verlieren. Darauf setzt in diesem Jahr auch VW und bittet deshalb zur ersten Testfahrt mit zwei Autos, die es so eigentlich gar nicht gibt, zumindest noch nicht. Denn nur vier Monate nach der Weltpremiere auf der Motorshow in New York flanieren jetzt die beiden Atlas-Studien Cross Sport und Tanoak über den berühmten 17-Miles-Drive und sollen dort ausloten, wie ein schnittiges Coupé und ein Mid-Size-Pick-Up aus Chattanooga beim Publikum ankommen könnten.
Wie tief VW sic damit in die amerikanische Volksseele einschmeicheln will, zeigt insbesondere der Tanoak. Als ebenso rustikaler wie robuster Pick-Up bedient er schließlich das liebste Klischee und das größte Segment des US-Marktes. Dafür hat VW den Modularen Querbaukasten, der eigentlich mal für die Golf-Klasse entwickelt wurde, bis an sein Ultimo gedehnt: Stattliche 5,44 Meter misst der Pritschenwagen mit Doppelkabine und überragt damit sogar den Atlas noch einmal um 34 Zentimeter. Und damit man auch in der zweiten Reihe noch halbwegs gut sitzen kann, wächst der Radstand um 28 Zentimeter auf in dieser Architektur noch nie da gewesene 3,26 Meter.