So geht es mit den insolventen Gusswerken Saarbrücken weiter

Nach dem Rückzug des Kunden General Motors verlieren bei der insolventen Gießerei etwa 600 von 1000 Mitarbeitern ihren Arbeitsplatz. Als Auftragnehmer der Motorblock-Gießerei sind die Kunden Perkins und Deutz weiter an Bord. Die Zukunft der rund 400 verbliebenen hoch qualifizierten Mitarbeiter hängt aber auch davon ab, ob ein Käufer für den Zulieferer gefunden wird.

Zumindest gibt es Hoffnung. Die Ferraro Goup aus Neunkirchen bekundet Interesse an den Gusswerken Saarbrücken. Der Abbruchspezialist wollte bereits bei der Gießerei einsteigen, als GM noch Zusagen als Gusswerke-Saarbrücken-Kunde gemacht hatte. Doch nach dem Sinneswandel GMs haben die Saarbrücker nur noch Aufträge für weniger als die Hälfte der ursprünglichen Abnahmemenge von 70.000 Tonnen jährlich.

Ferraro ist aber nicht abgesprungen. „Wir stehen im Kontakt mit dem Insolvenzverwalter. Die Ferraro Group ist nach wie vor an einer Übernahme der Saarbrücker Gusswerke interessiert. Aber es ist noch nichts entschieden“, so ein Ferraro-Sprecher gegenüber Automobilwoche. Eine Entscheidung hänge auch davon ab, ob es dem Insolvenzverwalter gelingt, weitere Abnehmer für Gussteile des Zulieferers zu finden.

Ziel der Ferraro Group ist es die Gießerei durch Investitionen zu einer der modernsten Gießereien Europas auszubauen. Die Grundstrukturen eines möglichen Deals seien mit dem Insolvenzverwalter Franz Abel ausverhandelt. Geschäftsführer Giuseppe Ferraro sieht in der Übernahme der Gusswerke eine Erweiterung des Unternehmensportfolios. „Wir sind keine anonyme Investorengruppe, die nur an Rendite um jeden Preis interessiert ist. Wir wollen mit der Gießerei unsere bisherigen Abläufe komplettieren und sinnvoll ergänzen. Wir schließen mit ihr den Wertschöpfungskreislauf von der Demontage zur Produktion“, erläutert der Manager.

Das familiengeführte Unternehmen beschäftigt rund 200 Mitarbeitern hat sich in seiner mehr als 40-jährigen Geschichte vom reinen Rückbau-Spezialisten zu einem „Flächenentwickler“ gewandelt. Derzeit betreibt Ferraro beispielsweise den Rückbau des Opel-Werks in Bochum und demontiert ein Stahlwerk in Duisburg.

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