So bleibt der Juke das Enfant Terrible unter den kleinen SUVs

Was der BMW X6 für Provokateure mit dickem Portemonnaie war, das ist der Nissan Juke unter den kleinen Stadtgeländewagen. Denn er war der erste, der auf eine Coupé-Silhouette gesetzt, die Form über die Funktion gestellt und mit seinem schrägen Design für mächtig Aufsehen gesorgt hat. Das ist jetzt fast zehn Jahre und beinahe eine Million Autos her und die Idee ein bisschen abgenutzt.

Denn das Segment der City-SUV ist mittlerweile so dicht besetzt, dass auch andere den großen Auftritt pflegen, um irgendwie noch aufzufallen. Wenn Nissan im November die zweite Generation des Juke an den Start bringt, legen die Japaner deshalb kräftig nach. Das Coupé wird noch schnittiger, bekommt ein paar mehr Ecken und Kanten und sieht mit seinen neuen LED-Scheinwerfern, den scharf aus dem Blech geschnittenen Kotflügeln und dem abgesetzten Dach ziemlich unverwechselbar aus.

Allerdings will es Nissan diesmal nicht beim pfiffigen Look belassen. Denn die Japaner haben gelernt, dass sich auch ein Avantgardist ein wenig im Alltag bewähren muss und deshalb das Maßkonzept zurechtgerückt. Der Juke streckt sich nun auf 4,21 Meter in der Länge, geht auf 1,80 Meter in die Breite und das Dach hat seinen höchsten Punkt nun bei 1,60 Metern. Davon profitieren vor allem Kind und Kegel: Im Fond gibt's gute fünf Zentimeter mehr Knie- und immerhin einen Zentimetermehr Kopffreiheit und der Kofferraum wächstauf familientaugliche 422 Liter – rund 20 Prozent mehr als früher.

Zum neuen Auftritt gibt es auch ein modernisiertes Ambiente mit einem großen Display zwischen den leider noch immer analogen Rundinstrumenten und einem noch größeren Touchscreen dabei und eine erweiterte Ausstattung. So gibt es nun LED-Scheinwerfer serienmäßig, das Infotainment geht online und integriert alle gängigen Smartphones und erstmals ist der Propilot für den Juke erhältlich. Als Kombination aus Abstandstempomat und Spurführungshilfe soll er auf der Autobahn zur Entspannung beitragen und dem Fahrer die meiste Arbeit abnehmen.

So ganz weit her könnte es mit der Entspannung allerdings nicht sein. Zumindest nicht, wenn man es eilig hat. Denn der vorerst einzige Motor für den Juke wird ein 1,0 Liter großer Dreizylinder-Turbo mit 117 PS, für den Nissan aber bislang weder Fahrleistungen noch Verbrauchsdaten nennt. Während man dabei gegen Aufpreis als Alternative zum Schaltgetriebe auch eine Doppelkupplung mit sieben Stufen bekommt, gibt es Allrad nicht für Geld und gute Worte. Schließlich ist der Juke vor allem für die Stadt gebaut und nicht für die Savanne. Mode statt Matsch und Modder eben.

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