Die Marke Smart verliert auch noch den letzten Rest ihrer Eigenständigkeit. Ab dem kommenden Jahr wird es keine exklusiven Smart-Händler mehr geben. "Durch die vollständige Integration des Smart-Vertriebs in das bestehende Vertriebsnetz der Mercedes-Benz-Vertriebspartner ist die Auflösung des Händlerverbandes nur der logische Schritt", sagte Friedrich Maier, Sprecher des Smart-Händlerverbandes. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde die Beendigung der Verbandstätigkeiten zum Ende des Jahres von den Mitgliedern beschlossen.
Zuletzt war das Netz der rund 120 Händler dreigeteilt. Der Großteil war an freie Vertragspartner von Mercedes angegliedert, ein Teil gehörte zu einer Mercedes-Niederlassung. Dazu gab es bis zum Frühjahr noch vier freie Smart-Center, die nun ebenfalls an Niederlassungen oder freie Partner angegliedert sind.
Durch die Integration bündele man die Kräfte, um auch in Zukunft den Interessen rund um den Vertrieb von Smart bestmöglich gerecht zu werden, so Maier. Der Smart-Händlerverband wurde 1998 gegründet und hat 21 Jahre lang die Interessen der Smart-Vertriebspartner vertreten.
Die Tage der Marke Smart in der jetzigen Form sind ohnehin gezählt. Zum Ende des Jahres wird die Produktion der Modelle mit Verbrennungsmotor eingestellt;danach gibt es den Fortwo, das Zweisitzer-Cabrio und den Viersitzer-Forfour ausschließlich mit elektrischem Antrieb.
In Kreisen von Händlern rechnet man daher mit einer Halbierung des Volumens in den kommenden Jahren. Die Absatzzahlen in diesem Jahr sind bereits stark rückläufig. Bis Oktober wurden 96.245 Einheiten verkauft, das entspricht gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Minus von 10,5 Prozent. Auch das kürzlich erfolgte Facelift der elektrischen Modelle hat den Trend nicht aufhalten können.
Die nächste Generation von Smart-Fahrzeugen wird dann nicht mehr mit Renault, sondern mit dem chinesischen Partner Geely entwickelt und soll in China produziert werden. Nach Informationen der Automobilwoche soll ein erstes elektrisches Kompakt-SUV im Jahr 2022 auf den Markt kommen.
Weitere Modelle sind geplant. Die derzeit in Hambach gefertigte Baureihe wird parallel weiter produziert und könnte dann 2024 auslaufen. In dem französischen Werk soll in Zukunft der elektrische EQB vom Band laufen.
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