Auf dem Halbleitermarkt ist keine Besserung in Sicht. Die jüngsten Covid-19-Ausbrüche in Asien haben die Lage noch verschlimmert, weil die dort ansässigen Halbleiterhersteller ihre Produktion drastisch reduziert haben. Die Folgen des Chipmangels treffen die gesamte Automobilindustrie hart.
Skoda kann sich dem nicht entziehen. Der tschechische Autohersteller wird seine Produktion wegen des Chipmangels vom 18. Oktober an "bis voraussichtlich Ende des Jahres deutlich einschränken müssen, eventuell sogar vollständig stoppen", teilte Skoda mit. Die meisten Schichten sind nach Informationen der Automobilwoche gestrichen.
Und erstmals wird auch eine Zahl genannt: "Skoda wird dieses Jahr 250.000 Autos weniger produzieren", hat Betriebsratschef Jaroslav Povsik ausgerechnet. 2020 hatte Skoda rund 1,15 Millionen Autos gebaut.
Die VW-Tochter hat eine hohe Anzahl unfertiger Autos auf Lager. Daher konzentriert sich Skoda erst einmal darauf, diese Fahrzeuge fertigzustellen, "um sie schnellstmöglich an unsere Kunden auszuliefern", wie das Unternehmen in einer Stellungnahme Mitte Oktober sagte.
Mit einer Entspannung der Lage rechnet Skoda vorerst nicht. "Wir gehen davon aus, dass die Liefersituation von Halbleitern in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2022 wieder stabilisieren wird", sagen die Tschechen. "Die gesamte Versorgungssituation sollte sich anschließend wieder entspannen."
Viele Autohersteller haben zurzeit mit einem Mangel an Halbleiterchips zu kämpfen, da die Nachfrage gestiegen ist. Autokonzerne hatten im Krisenjahr 2020 die Orders für das Folgejahr stark reduziert. Zudem sind die Chipkonzerne aktuell ebenfalls von Produktionsstopps betroffen.
Opel hat sein Werk in Eisenach bis Jahresende geschlossen. Audi muss wegen Halbleitermangel in Ingolstadt und Neckarsulm die Kurzarbeit für die Beschäftigten verlängern und Schichten streichen, wie die Automobilwoche exklusiv berichtet.
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