Per Mausklick zum Firmenwagen - darauf hat sich das Start-up Vehiculum spezialisiert. Jetzt sammelt die junge Firma in einer neuen Funding-Runde von seinen Kapitalgebern frisches Geld ein: Sieben Millionen Euro bekommt die Firma um den Gründer Lukas Steinhilber von den Investoren Coparion, Runa Capital, dem Mobility Fund und Alexander Artopé. Die Gesamtinvestitionssumme erhöht sich somit nach dieser Funding-Runde auf 10 Millionen Euro.
Vehiculums Geschäftsmodell ist es, den Autoleasingmarkt zu digitalisieren. Vehiculum verspricht den Kunden, die über ihr Portal ein Fahrzeug leasen, zudem bessere Preise und schnelle Verträge. Eigenen Angaben zufolge konnte Vehiculum bereits Leasingverträge im Wert von 300 Millionen Euro vermitteln. 100.000 Kunden haben sich allein 2018 auf Vehiculums Plattform registriert – und das Unternehmen ist von 19 auf mittlerweile 60 Mitarbeiter angewachsen.
"In Zeiten von Netflix, Spotify und Co. passt die monatliche Leasingrate perfekt in den Zeitgeist", sagt Steinhilber. Allerdings reagiere der Markt noch völlig analog. "Der Kunde muss von Händler zu Händler laufen und die Angebote manuell vergleichen. Deshalb digitalisieren wir seit 2015 den gesamten Prozess von der Suche bis zum Vertragsschluss", so der Vehiculum-Chef.
Bislang hat sich Vehiculum auf den Leasingmarkt für Geschäftskunden fokussiert – aber das soll jetzt anders werden. Mit dem frischen Geld will die drei Jahre alte Firma aus Berlin in den Privatmarkt. Der Markt scheint bereit, denn jedes vierte Fahrzeug wird heutzutage von Privatkunden geleast. "Das Wachstum kommt vor allem aus dem Privatkundenmarkt", sagt Steinhilber – und dieser Nachfrage will er nachgeben.
Erfolg verspricht er sich, weil die Kunden auf seiner Plattform eine moderne "Customer Experience" auf dem Weg zum Leasing-Wagen haben – so wie sie es von Amazon und Co gewohnt sind. Doch beim Privatkundenmarkt für Leasingwagen soll für Vehiculum längst nicht Schluss sein. Steinhilber sieht Vehiculum künftig als Plattform zu jeglicher Form von Mobilität: "In Zukunft kaufen wir keine Autos mehr, sondern zahlen monatlich für ihre Nutzung. Ob wir das dann Leasing, Miete, Flatrate oder Abo nennen – wir bauen die Plattform dafür.”
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