Hannover. Im Tagesgeschäft sieht sich die Teilehandelsbranche für den digitalen Wandel gut gerüstet: "Der Online-Teilehandel ist für die etablierten GVA-Mitglieder kein Neuland, das gab es schon früher, es hieß nur anders", sagte Hartmut Röhl, Präsident des Branchenverbands GVA, beim Jahreskongress in Hannover.
Im Geschäftskunden-Bereich habe der Kfz-Teilehandel im Netz immer schon eine Vorreiterrolle gehabt, der elektronische Zugang zum Lager der Lieferanten und leistungsstarke Online-Bestellsysteme für gewerbliche Kunden seien nichts Neues. "Geschlossene Online-Systeme wie zum Beispiel elektronische Teilekataloge gibt es schon lange", sagte Röhl.GVA-Kongress
Sicherheitsrisiko Do-it-yourself
Für den digitalen Wandel sieht sich der Kfz-Teilehandel im Tagesgeschäft gut aufgestellt. Eine Entwicklung im Netz beobachtet man aber mit Sorge.
Direktverkauf an Endverbraucher
Neu sei allerdings der Trend, dass immer mehr reine Online-Anbieter Kfz-Ersatzteile auch direkt an Endverbraucher verkauften. "Diese Entwicklung im Do-it-yourself-Markt beobachten wir sehr skeptisch", sagte Röhl.
Denn in diesem Fall stellten die Autofahrer selbst die Fehlerdiagnose, wählten das Ersatzteil aus und bauten es unter Umständen auch in Eigenregie ein. "Die Anleitungen findet man ja mittlerweile bei Youtube". Dies gefährde die Verkehrssicherheit, deshalb gehöre der Einbau von Ersatzteilen in die Fachwerkstatt, "die damit natürlich auch Verantwortung übernimmt", so Röhl.Der GVA-Chef rechnet aber damit, dass dieser Trend bei wachsender Technisierung der Fahrzeuge wieder abnehmen wird. "Selbst Fachleute brauchen heute immer mehr Qualifikation."