Beim Zulieferer Continental sind 2020 zum zweiten Mal in Folge Verluste angefallen. Das ist um so bitterer, weil im Gegensatz zum ehemaligen Vorzeigeunternehmen andere Zulieferer besser durch die Corona-Pandemie gekommen sind. Es ist also kein leichtes Erbe, dass Nikolai Setzer im Dezember vergangenen Jahres vom langjährigen Vorstandschef Elmar Degenhart übernommen hat.
Setzer bekommt nun zu spüren, dass der Konzern in den ertragreichen Jahren nach der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 zu träge geworden war und der Transformationsprozess des Unternehmens in Richtung künftiger Wachstumsfelder wie Elektromobilität, Fahrerassistenz und automatisiertes Fahren zu spät und nicht konsequent genug erfolgt ist. Immerhin gibt es Fortschritte. Die Abspaltung der Antriebssparte Vitesco Technologies soll nun in der zweiten Hälfte vollzogen werden, so dass sich Continental weiter auf die Themen Elektronik, Sensorik, Bremsen, Reifen und Kunststoffkomponenten konzentrieren kann. Bei Zentralrechnern für Fahrzeugarchitekturen erwartet der Zulieferer gute Geschäfte und beziffert den Auftragsbestand auf zuletzt rund vier Milliarden Euro.