Seat bringt den Ibiza auch mit Erdgasantrieb

Seat wird den neuen Ibiza auch mit Erdgasantrieb auf den Markt bringen. "Die Argumente für CNG sind eindeutig. Wir werden den Versuch starten, Erdgasantrieb wieder attraktiv zu machen", sagte Bernhard Bauer, Chef von Seat Deutschland bei der Vorstellung des Ibiza in Barcelona.

Das Bestreben, Menschen wieder an CNG heranzuführen, gilt konzernweit. Erst kürzlich hatte VW-Konzernchef Matthias Müller in der Automobilwoche angekündigt, eine Kampagne für Erdgasantrieb starten zu wollen. Und Unternehmensschwester Audi hatte in Genf mit dem A5 g-tron das dritte Modell mit Erdgasantrieb vorgestellt. Jetzt, da die Nachfrage nach Dieselfahrzeugen merklich sinkt, braucht man eine schnell verfügbare Langstreckenalternative mit niedrigem CO2-Ausstoß.

Seat bietet bislang zwei Modelle mit Erdgas-Antrieb an: Den Me und den Leon. Der Ibiza ist nun das dritte CNG-Fahrzeug im Portfolio. Weitere sollen folgen, wie Seat-Entwicklungschef Matthias Rabe ankündigte.

Doch: Kaum jemand kauft derzeit CNG-Fahrzeuge. Die Zahl der Neuzulassungen ist im vergangenem Jahr in Deutschland laut Zahlen des Kraftfahrt Bundesamts auf rund 3000 Fahrzeuge zurückgegangen. Die ersten vier Monate 2017 zeigen einen ähnlichen Trend auf. Das Tankstellennetz weißt noch zu viele Lücken auf und die Unfälle mit Tanks von Erdgasfahrzeugen taten ihr übriges dazu.

Um eine genaue Aussage, wie Seat die Nachfrage nach CNG-Fahrzeugen ankurbeln will, drücken sich die Seat-Verantwortlichen denn auch, genauso, um eine Antwort welchen Absatz sie sich für den Erdgas-Ibiza erwarten. Das grundsätzliche Problem ist aber erkannt: "Das ist weniger ein Marketingthema, als ein Kommunikationsthema", sagte Rabe über die schwache Nachfrage. "Die Menschen wissen nicht, was CNG ist", fügte der Entwicklungschef hinzu. Man müsse die Menschen nun überzeugen, dass es ein integrales, sicheres Konzept sei, das zudem einen niedrigen CO2-Ausstoß vorweise.

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