Der Rückgang der Nachfrage nach Diesel-Pkw setzte sich erwartungsgemäß auch im Juli fort. Bei einem Marktanteil von 40,5 Prozent wurden fast 13 Prozent weniger Diesel-Pkw neu zugelassen als vor einem Jahr. Der Anstieg gegenüber dem Vormonat ist saisonal bedingt: Auch in der vergangenen Jahren lag der Juli-Anteil immer über dem des Juni. Nach sieben Monaten liegen die Selbstzünder 9,6 Prozent im Minus.
Private Zulassungen mit größerem Plus als die gewerblichen
Die direkten privaten Zulassungen stiegen im Juli um fast zwei Prozent, die gewerblichen Neuzulassungen legten um 1,3 Prozent zu. Mit knapp 36 Prozent hatte der Privatmarkt einen leicht höheren Anteil als in den beiden Vorjahresmonaten. Weiterhin dient ein großer Teil der gewerblichen Zulassungen dazu, kurzzeitig zugelassene Pkw als junge Gebrauchte an den Privatkunden zu bringen.
Im bisherigen Jahresverlauf erreichte die private Nachfrage ein Plus von 2,5 Prozent, die gewerblichen Zulassungen stiegen um 3,1 Prozent. Etwas schwächer als die Neuzulassungen, allerdings auf weiterhin hohem Niveau, entwickelten sich die Besitzumschreibungen mit einem Plus von 1,2 Prozent. Nach sieben Monaten liegen sie leicht unter dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums.
Stimmung bei Verbrauchern und Industrie wird immer besser
Die Stimmungslage bei Industrie und Verbrauchern verbesserte sich auch im Juli noch weiter. Die von der EU veröffentlichten Vertrauensindices der Industrie und der Verbraucher stiegen noch einmal an. Beide Indices liegen deutlich oberhalb ihrer langfristigen Durchschnittsniveaus.
Der IFO-Geschäftsklimaindex zeigt ebenfalls weiter nach oben und erreichte den höchsten Wert aller Zeiten. Die Einschätzung der aktuellen Lage und auch die Geschäftserwartungen zeigen, dass die Industrie zufrieden ist und man optimistisch in die nähere Zukunft blickt.
Prognose für 2017 liegt deutlich über dem Vorjahresergebnis
Für die verbleibenden Monate wird mit keiner Eintrübung der objektiven Rahmenbedingungen gerechnet. Negative Auswirkungen auf das Kaufverhalten aufgrund geo- und innenpolitischer Risiken sind im Moment nicht absehbar. Die vergangenen Monate zeigten insgesamt eine starke positive Dynamik und die Rahmenbedingungen aus der objektiven Wirtschaftsentwicklung und der subjektiven Stimmung sind so gut wie schon lange nicht mehr.
Für das Gesamtjahr 2017 erwartet die Automobilwoche einen Anstieg der Neuzulassungen auf 3,435 Millionen Neuzulassungen (plus 2,5 Prozent gegenüber 2016).
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