Gut zwei Jahre ist es her. Da hatte Klaus Rosenfeld zur Linken Angela Merkels Platz genommen; ihm direkt gegenüber Donald Trump. Beim deutsch-amerikanischen Wirtschaftsgipfel im Weißen Haus saßen sich zwei Charaktere gegenüber, die wohl unterschiedlicher kaum sein könnten. Der ewig auf Twitter polternde, auf Öffentlichkeitswirksamkeit schielende und Unruhe stiftende mächtigste Mann der Welt auf der einen und der eher zurückhaltende Ex-Banker, der den Automobilzulieferer Schaeffler wieder in ruhigeres Fahrwasser gebracht hatte. Damals hatte Merkel Klaus Rosenfeld neben Harald Krüger von BMW und Joe Kaeser von Siemens als Vertreter der deutschen Wirtschaft für das Treffen ausgewählt.
Da hatte Rosenfeld sich schon einen Ruf als Retter von Schaeffler erworben, weil er das Unternehmen als Finanzvorstand aus den finanziellen Turbulenzen geführt hatte, in die das Familienunternehmen durch die Continental-Übernahme und die Wirtschaftskrise geraten war. Mit einer Reihe komplexer Transaktionen richtete der ehemalige Finanzvorstand der Dresdener Bank damals das Unternehmen neu aus. Das brachte ihm auch die Auszeichnung als CFO des Jahres durch eine Fachzeitschrift ein.