Maxus setzt zweiten Importeur ein

Die chinesische Marke Maxus ordnet ihren Vertrieb in Deutschland neu und setzt einen zweiten Importeur ein: Ab Anfang April soll die deutsche Tochter des norwegischen Importeurs RSA die Bundesländler Niedersachsen und Schleswig-Holstein und die Stadtstaaten Hamburg und Bremen bedienen.

Damit geht die Marke neue Wege: Zwei verschiedene Importeure für eine Marke gab es in Deutschland noch nicht. Maxus wird vom chinesischen VW-Partner SAIC produziert, einem der größten Autokonzerne der Welt. SAIC produziert jährlich sieben Millionen Autos.

Michael Kuloge, Geschäftsführer von RSA Deutschland, bestätigte die Übernahme des Vertriebsgebiets, wollte sich aber zu dem frühen Zeitpunkt nicht konkreter zu seinen Plänen äußern. Laut dem Wirtschaftsinformationsdienst Company House leitet er das Unternehmen gemeinsam mit den die beiden Geschäftsführer Nils Olav Bottegård und Lasse Nelstrøm.

SAIC verspricht sich durch den zusätzlichen Importeur in Norddeutschland weitere Synergien. Denn RSA ist für Maxus bereits in Dänemark und Norwegen aktiv.

Das 1936 gegründete Unternehmen war zunächst im Nutzfahrzeugbereich aktiv. Zunächst übernahm das norwegische Unternehmen den Vertrieb japanische Marken: Seit 1983 ist RSA für den Vertrieb von Suzuki verantwortlich, seit 2007 für Isuzu-Pick-ups. Dann kamen chinesische Marken hinzu: Maxus (2019) und BYD (2020).

Die Entscheidung von SAIC-Europe-Chef Jack Zhu lässt Maxus-Händler mit Staunen zurück: „Ich verstehe den Sinn der Neuordnung nicht“, sagte ein Maxus-Händler aus Deutschland, der nicht genannt werden will. Einzelne Autohausgruppe wie Senger werden nun von zwei unterschiedlichen Importeuren beliefert, will sie sowohl in Nord- als auch in Mitteldeutschland Maxus-Betriebe haben.

Noch komplizierter macht es die Aufteilung nach Antriebsarten: RSA Deutschland übernimmt in dem zugeteilten Gebiet nur den Vertrieb für Elektrofahrzeuge, nicht jedoch für Verbrenner. Dabei ist laut Händler die Nachfrage nach einem Maxus Deliver 9, der mit einem Dieselmotor angetrieben wird, am größten.

„Die neue Vertriebsstruktur ist eine Entscheidung der Saic Maxus“, sagt Gerald Lautenschläger, Geschäftsführer der Maxomotive Deutschland. „Die betroffenen Partner wurden bereits informiert. Wir arbeiten gemeinsam mit RSA Deutschland und dem Hersteller an Lösungen, damit die Umstellung reibungslos gelingt.“

Bislang war für den gesamten Markt Maxomotive Deutschland zuständig, die deutsche Tochter der spanischen Astara Gruppe. Diese ist in 19 Ländern in Europa, Lateinamerika und Südostasien aktiv. Insgesamt vertritt das Unternehmen 30 Automarken und verkaufte zuletzt jährlich 230.000 Fahrzeuge. Der Umsatz liegt bei etwa 5,5 Milliarden Euro.

Die Ziele für das vergangene Jahr hat Maxomotive Deutschland nicht erreicht. Statt der ursprünglich geplante 2000 Fahrzeuge lieferte das Unternehmen nur 1000 aus. Schuld war nicht der Importeur, sondern die Lieferverzögerungen. Der Corona-Lockdown in China machte die Pläne obsolet.

Für das laufende Jahr hat Maxomotive die Ziele hochgelegt: Insgesamt sollen in diesem rund 6500 Fahrzeuge verkauft werden. Anfang des Jahres lagen bereits 5000 Kunden- und Händlerbestellungen vor, die der Importeur bis Ende des zweiten Quartals abarbeiten will.

Aus dem Datencenter:

Segmententwicklung Deutschland 2013 bis 2022