Rüsselsheim setzt auf Russland

Nach der Entscheidung von PSA-Chef Carlos Tavares, mit der Marke Opel einen Neustart in Russland zu versuchen, gibt der Rüsselsheimer Autobauer mächtig Gas.

Opel kündigte an, noch in diesem Jahr drei Modelle zu ausgewählten russischen Händlern zu bringen. Dies sollen der Grandland X aus Eisenach sowie der neue Zafira Life und der Transporter Vivaro sein. Der Zafira Life und der Vivaro werden im PSA-Werk in Kaluga gebaut.

„Russland ist ein großer, strategisch wichtiger und attraktiver Markt mit viel Potenzial. Davon werden wir als deutsche Marke mit langer Tradition und einem hervorragenden Ruf in dem Land profitieren", kündigte Vorstandschef Michael Lohscheller an.

Opel werde seine Aktivitäten in Russland kontinuierlich ausweiten, ergänzte er im Gespräch mit der Automobilwoche. Man spreche mit großen russischen Händlergruppen über den Neuaufbau des Netzes. Konkret will Opel einerseits erfahrene frühere Opel-Händler reaktivieren, daneben aber auch neue Handelspartner finden. Zum Start sollen 15 bis 20 Händler in den größten Städten des Landes Partner sein, mittelfristig dann gut doppelt so viele.

Entscheidend für den Erfolg in Russland sei neben einem guten Händlernetz auch eine hohe lokale Fertigungsquote, sagte Lohscheller der Automobilwoche. "Mit dem PSA-Werk in Kaluga sind wir da gut aufgestellt. Wir können dort die Autos produzieren, die auf den dem russischen Markt nachgefragt sind: SUVs und LCVs."

Der für Osteuropa zuständige PSA-Manager Yannick Bézard fügte hinzu: „Gemeinsam mit dem Markteintritt der Marke Opel in der Ukraine im vergangenen Jahr erwarten wir, den Absatz aller Groupe PSA Marken in der Region bis 2021 auf Basis eines profitablen Geschäftsmodells zu verdreifachen."

Lohscheller sieht das wachsende Exportgeschaft von Opel als eine Chance zum Wiederaufstieg der Marke: „Die kräftige Steigerung unserer profitablen Exporte ist eine der zentralen Säulen unseres Strategieplans Pace."

Bis Mitte des 2020 will Lohscheller mindestens zehn Prozent der Verkäufe außerhalb Europas realisieren. Neben der Rückkehr nach Russland will Opel deshalb auch neue Märkte in Asien, Afrika und Südamerika eröffnen und bestehende Präsenzen ausbauen. Bis 2022 sollen gut 20 weitere Exportmärkte hinzukommen.

Zuletzt hatten die Rüsselsheimer bereits Verträge mit neuen Handelspartnern in Südafrika, Marokko, Tunesien und im Libanon geschlossen. In der Ukraine kooperiert Opel mit der lokalen PSA-Organisation.

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