Schon vor einer Woche hatte die IG Metall in Baden-Württemberg bei ihrer Pressekonferenz zum Jahresauftakt mit Aussagen von Betriebsräten für Schlagzeilen gesorgt. Da warnte etwa der ZF-Betriebsratschef Achim Dietrich: „Wir haben eine zweite Front, die lautet, wir verlagern nach Osteuropa.“ So seien in Deutschland zwei Werke akut bedroht, während das Unternehmen in Serbien einen Standort von heute 1000 Beschäftigten bis 2032 auf 6000 Stellen vergrößern wolle.
Auch bei der Konferenz der Betriebsräte in Esslingen waren zahlreiche Klagen zu hören. „Ist es Transformation, wenn die Firma Beschäftigung nach Osteuropa verlagert?“, fragte etwa Francesco Tramonti, Betriebsrat bei Bosch am Standort Bühl. Dort werden bis 2025 mehrere Hundert der 3500 Stellen abgebaut. Bei der Kostenargumentation werde immer mit Subventionen im Falle der Verlagerung gerechnet. „Es kann nicht sein, dass wir gewachsene Strukturen aufs Spiel setzen wegen einer fehlgeleiteten Förderpolitik auf EU-Ebene“, so Tramonti.