Nach aktuellem Stand brauche man keine Entlassungen, zeigte sich Gerrit Hölzle von Görg Rechtsanwälte im Gespräch mit der Automobilwoche überzeugt. Er ist im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung als Restrukturierungsgeschäftsführer bestellt und zeigt sich optimistisch: "Wir können ganz normal weiterarbeiten", sagt er. Derzeit beginne man, einen gewissen Auslieferungsstau, den es zuletzt gegeben habe abzuarbeiten. Bereits in der ersten Woche haben sich zudem Interessenten für die Autohäuser gemeldet, wie Hölzle berichtet. "Anfang Januar werden wir einen koordinierten Verkaufsprozess starten", sagt er. "Ich gehe davon aus, dass wir im März eine Lösung präsentieren können."
Die zur Wellergruppe gehörende VW-Konzernmarkensparte Max Moritz hatte vergangene Woche Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Ziel dieses Prozesses ist, für die Häuser neue Eigentümer zu finden. Ob dabei alle Häuser im Paket, in Teilpaketen oder einzeln verkauft werden ist dabei noch unklar. "Wir sind offen für jede Lösung", sagt Hölzle. Man nehme alle Angebote auf und werde sehen, was das beste Gesamtergebnis bringe.
Auch wenn Hölzle Entlassungen nach aktuellem Stand nicht für nötig hält, bedeutet das nicht, dass die Mitarbeiter ungeschoren davonkommen. Man werde sich die Lohn- und Gehaltsstruktur ansehen müssen, sagte der Restrukturierungsgeschäftsführer. Dabei habe man aber noch kein ausreichend konkretes Bild, sollte aber Handlungsbedarf bestehen, werde man sich dessen annehmen.
Insgesamt geht es bei der Insolvenz von Max Moritz um zehn Standorte in acht Städten (siehe Karte). Betroffen sind rund 650 Mitarbeiter, die zuletzt rund 20.000 Fahrzeuge pro Jahr verkauften.
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