Wenn Reifenhersteller über die Zukunft sprechen, dann fallen häufig zwei zentrale Aussagen. Erstens verkünden die meisten Unternehmen, im Jahr 2050 klimaneutral zu agieren. Und zum Zweiten wird betont, dass die Autoreifen bis dahin nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft hergestellt werden – also komplett aus nachhaltig erzeugten Materialien.
Die Entwicklung solcher Reifen hat bereits begonnen. In zahlreichen Pkw-Pneus steckt bereits heute Recycling-Kunststoff aus ehemaligen PET-Flaschen. Auch in manchem Neureifen ist der Anteil von sogenanntem recovered Carbon Black (rCB) gestiegen. Es handelt sich dabei um recycelten Ruß aus Altreifen. Bridgestone etwa arbeitet daran, den bislang verwendeten Ruß, der aus der petrochemischen Industrie stammt, durch die recycelte, nachhaltigere Alternative zu ersetzen.
Ebenso forscht Bridgestone am Einsatz von Guayule-Naturkautschuk in der Reifenherstellung. Seit 2014 bereits betreibt der japanische Konzern ein Forschungszentrum in Mesa im US-Staat Arizona. Das Ziel: ein vollständig aus erneuerbaren Rohstoffen fabrizierter Reifen. Rund 100 Millionen Dollar sind bereits in die Guayule-Forschung geflossen. Spezielle Reifen für den Motorsport mit Seitenwänden aus dem Kautschuk des Wüstenstrauchs Guayule wurden schon gefertigt.