In der Automobilbranche schwanken die Reaktionen auf die Beschlüsse der Regierungskoalition zum Konjunkturpaket zwischen ungläubigem Staunen, blankem Entsetzen und unverhohlenem Jubel.
Größter Verlierer der Beschlüsse ist der Autohandel, der auf seinen milliardenschweren Beständen sitzen bleibt und nicht mehr auf kurzfristige Kaufimpluse hoffen kann. Ganz verloren ist wohl der Monat Juni, in dem noch nicht der verminderte Mehrwertsteuersatz gilt. Gute und einfallsreiche Händler werden aber dennoch in den nächsten Monaten ihre Chancen für profitable Geschäfte nutzen können.
Unabhängig von der Bewertung der Beschlüsse steht fest: Die lähmende Zeit des Wartens ist vorbei; die Kunden wissen jetzt, welche Rahmenbedingungen gelten. Ob eine dreiprozentige Mehrwertsteuersenkung ausreicht, um eine kostspielige Anschaffung wie einen Autokauf zu tätigen, kann man zwar bezweifeln– wichtig aber ist das Signal des Aufbruchs, das von dieser Steuersenkung ausgeht. Zumindest könnte sie dazu beitragen, die befürchtete massive Rabattschlacht der nächsten Monate etwas abzumildern.