Der französische Autobauer PSA fertigt noch bis Dezember Fahrzeuge, die wegen Überschreitung neuer Abgasnormen bereits ab Januar 2021 nicht mehr in Europa verkauft werden dürfen. Nach vorsichtigen Schätzungen von PSA-Händlern handelt es sich um mehrere Tausend Fahrzeuge allein in Deutschland. Auf Nachfrage der Automobilwoche verwies der Konzern lediglich auf die Corona-Krise und ihre Folgen. Die PSA-Vertriebspartner fürchten nun, dass der Konzern ihnen einen Teil der drohenden Lasten aufbürdet.
Das Unternehmen teilte seinen Händlern mit:"Wir können Ausnahmegenehmigungen in Höhe von zehn Prozent des letzten Jahres beantragen, was circa die Hälfte der betroffenen Fahrzeuge abdeckt". In dem der Automobilwoche vorliegenden Brief heißt es weiter: "Es ist daher eine gemeinsame Anstrengung nötig, um die restlichen 50 Prozent zuzulassen und damit die Zehn-Prozent-Grenze zu erreichen." Händler befürchten nun, die Fahrzeuge müssten womöglich als Kurzzeitzulassungen auf den Markt gebracht werden. Das würde die ohnehin geringen Margen weiter schmälern.
Die neue Abgasnorm Euro 6d-ISC-FCM gilt ab Januar 2021 in Europa. Allein Peugeot hat in Deutschland im vergangenen Jahr knapp 73.000 Pkw verkauft. Der Absatz der Konzernschwestern Citroën (knapp 59.000 Pkw) und DS Automobiles (rund 2850 Pkw) fiel etwas beziehungsweise deutlich geringer aus.
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