Prüfkonzern wächst zum 13. Mal in Folge

Mit 2,9 (Vorjahr 2,7) Milliarden Euro hat die Stuttgarter Dekra 2016 den Konzernumsatz im 13. Jahr in Folge gesteigert. Der Jahresüberschuss betrug 108 (93) Millionen Euro. Der Umsatz der Automotive-Sparte stieg um 5,8 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, hinzu kamen hierzulande knapp 150 Millionen Euro aus periodischen Industrieprüfdienstleistungen durch die Dekra Automobil GmbH.

In Deutschland setzte die Dekra im Kerngeschäft mit Fahrzeugprüfungen und Gutachten 1,1 Milliarden Euro (plus 3,5 Prozent) um und konnte ihre Position als Marktführer mit elf Millionen Prüfungen und rund 34 Prozent Marktanteil festigen. Auch international bestätigten die Stuttgarter mit jährlich rund 26 Millionen Fahrzeugprüfungen ihre Position als Weltmarktführer.

2016 profitierte die Dekra von der weltweit steigenden Nachfrage nach Sicherheit, insbesondere vor dem Hintergrund der Digitalisierung. "Cybersicherheit ist so wichtig wie die digitale Transformation selbst", sagte Dekra-Vorstandschef Stefan Kölbl. Innerhalb von sechs Jahren habe sich die Zahl der Angriffe verzwanzigfacht – von sechs auf 112 Angriffe pro Minute.

Der digitale Wandel forciert die Innovationen auch im eigenen Haus. "Wir hatten unser digitales Erwachen schon vor einigen Jahren", sagte Kölbl. Die Dekra kommt aus dem regulatorischen Bereich, das stelle besondere Anforderungen an das Innovationsmanagement.Derzeit seien über 250 Innovationsmanager in der gesamten Dekra-Welt unterwegs, denn "wir brauchen eine schnelle Entscheidung, ob etwas als neues Geschäftsmodell taugt".

Seit Anfang 2016 hat Dekra im Wachstumsfeld des Internets der Dinge sechs neue Prüflabore eröffnet. Dort werden neben vernetzungsfähigen Konsumgütern vor allem Automobilkomponenten für das vernetzte Fahren und neue Services rund um das Thema Industrie 4.0 geprüft. Die Stuttgarter wollen bis 2025 "der globale Partner für eine sichere Welt" werden – durch organisches Wachstum und strategische Zukäufe. Schon 2016 bildete daher die Integration zugekaufter Unternehmen einen Schwerpunkt. Im Geschäft rund um das Thema Konnektivität zähle man bereits heute zu den Top-5-Anbietern in der Welt, betonte Kölbl.

"Wir investieren massiv in die Digitalisierung und arbeiten am Netzwerk für Sicherheit", so Kölbl. Für 2017 plant die Dekra Investitionen von über 150 Millionen Euro. Davon sollen allein 30 Millionen Euro in den Ausbau des automatisierten Fahrens im Testcenter Klettwitz und den Aufbau eines neues Testfelds für vernetztes Fahren in Málaga fließen.

Im Geschäftsfeld Personnel Services ist Dekra ist das siebtgrößte Zeitarbeits- und Personaldienstleistungsunternehmen in Deutschland, aktuell werden mehr als 14.000 Personen im Kundenauftrag beschäftigt.

Im Großkundengeschäft konnten die Stuttgarter den Rahmenvertrag mit einem Autohersteller bis 2020 verlängern, um wen es sich dabei handelt, verrieten sie aber nicht. Das Portfolio wurde zudem um Leistungen wie Interimsmanagement und Personalberatung erweitert.

2017 setzt der Prüfkonzern seinen Wachstumskurs fort: Im ersten Quartal 2017 stieg der Umsatz um zehn Prozent auf 726 Millionen Euro. Im laufenden Jahr wird sich zudem bestätigen, dass die Dekra "seit Jahren eine Jobmaschine" ist, wie Vorstandschef Kölbl betont: Mit voraussichtlich über 1500 neuen Mitarbeitern wird die Expertenorganisation 2017 erstmals 40.000er-Schwelle überschreiten.

Kennzahlen DEKRA SE Konzern 2016