Autohersteller müssen sich für den Hochlauf der Elektromobilität wappnen– nicht nur hinsichtlich ihrer Modellpalette. Wollen sie künftig Lieferprobleme verhindern, müssen sie sich jetzt die Rohstoffversorgung sichern, zu möglichst festgeschriebenen Preisen und abgebaut unter sozial- und umweltverträglichen Bedingungen.
Vor allem für den sozial- und umweltverträglichen Bergbau rufen die Autobauer derzeit diverse Initiativen ins Leben, wie vor einem gutem Jahr von BMW und Codelco gegründete Responsible Copper Initiative.
Der Autohersteller und der chilenische Kupferbergbau-Konzern verständigten sich auf eine Kooperation zur nachhaltigen und transparenten Kupferbeschaffung. Zudem ist BMW Mitglied in der Responsible Cobalt Initiative. Und Konkurrent Audi ist Teil der Global Battery Alliance, der VW-Konzern hat Ende 2017 neue Rahmenbedingungen für Transparenz in der Lieferkette festgelegt.
Und auch Daimler prüft genau, was da in die Autos kommt. Chef-Juristin Renata Jungo Brüngger sagte kürzlich den Stuttgarter Nachrichten: "Wir wollen sicherstellen, dass in unseren Autos nur Rohstoffe enthalten sind, die nicht mit der Verletzung von Menschenrechten, zum Beispiel mit Kinderarbeit, in Berührung gekommen sind. Deshalb haben wir ein System zum Schutz von Menschenrechten eingeführt, das die Lieferkette transparent macht und in der Branche bisher einzigartig ist."
Das Engagement hat gute Gründe. Immer wieder gibt es Kritik an Abbaubedingungen, es stellt sich die Frage der Versorgungssicherheit sowie der damit zusammenhängenden Preisentwicklung. Und die großen Abhängigkeiten von einigen wenigen Förderländern scheinen Anlass zur Sorge.