So erfrischend farbig und alltagstauglich der kleine Geländegänger ist, so wenig Überraschungen erlebt man beim Fahren – wie auch, wenn sich gegenüber dem Polo außer dem Schwerpunkt, dem Gewicht und mit ihm der Federung im Grunde nichts geändert hat?
Achsen, Lenkung und Antriebe sind identisch. Und so fühlt sich der T-Cross bei der ersten Ausfahrt mit den ziemlich finalen Prototypen auch an: Gutmütig, erwachsen und ein kleines bisschen langweilig.
Zumindest mit den aktuellen Motoren, die vom Dreizylinder mit 1,0 Litern Hubraum und 95 oder 115 PS bis zum Vierzylinder mit 1,5 Litern und 150 PS reichen und zunächst nur einen 1,6-Liter-Diesel mit 150 PS umfassen.
Dazu gibt es später je nach Kundenwunsch und CO2-Vorgaben womöglich noch eine Erdgasvariante und mit etwas Glück vielleicht auch einen GTI, doch eine Option werden die Niedersachsen auch für alles Geld der Welt nicht anbieten: Den Allrad.
Als erstes SUV aus Wolfsburg muss der T-Cross mit Frontantrieb auskommen. "Das ist auf der A0-Plattform nicht vorgesehen und wäre im gegebenen Preisrahmen nicht darstellbar gewesen", sagt Baugruppenleiter Andreas Krüger und hält das nicht für einen Nachteil.
Denn erstens fehlt der Allrad auch bei den meisten Konkurrenten wie dem so erfolgreichem Renault Captur, dem Peugeot 2008 oder dem spanischen Cousin Seat Arona. Und zweitens spielt sich das Abenteuer für SUV dieser Sorte ohnehin die meiste Zeit in der Stadt ab, wo die Straßen alle asphaltiert und im Winter geräumt sind.
Natürlich wissen sie auch in Wolfsburg, dass sie mal wieder spät dran sind. Aber dafür kommen sie jetzt gewaltig. Und es spricht vieles dafür, dass sich genau wie bei Tiguan, Touran und all den anderen Spätstartern eine goldene Regel bestätigt: Wer zuletzt lacht, lacht am besten.
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