Polestar startet an der Nasdaq

Polestar wird an der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq gehandelt. Der Autobauer hat sich mit dem SPAC Gores Guggenheim Inc zusammengeschlossen und wird unter dem Kürzel PSNY gehandelt. Am 28. Juni soll ein Vertreter von Polestar feierlich die Eröffnungsglocke läuten.

Die Tochterfirma der beiden Autobauer Geely und Volvo hat ehrgeizige Wachstumsziele: „Bis 2025 wollen wir 290.000 Autos pro Jahr verkaufen“, sagte CEO Thomas Ingenlath einer Mitteilung zufolge. Das wären zehnmal mehr als 2021. Bis 2024 sollen drei neue Modelle auf den Markt kommen. Im Gegensatz zu anderen neuen Automarken hat Polestar den Vorteil, zwei etablierte Hersteller im Rücken zu haben, von deren Know How, Produktionsanlagen und Einkaufsmacht man profitieren kann. Zudem sind Elektroautos eindeutig gefragt und das künftige Modell Polestar 3 gehört zum boomenden Segment der SUVs.

Auf der anderen Seite stehen allerdings einige Probleme: Zunächst kämpft Polestar mit den gleichen Problemen wie der Rest der Autobranche: Chipmangel, Ukraine-Krieg, Lockdowns in China und steigende Rohstoffpreise belasten auch diese Marke. Hinzu kommt, dass die Konkurrenz von Tag zu Tag zahlreicher wird. Vor ein paar Jahren war Tesla auf dem E-Auto-Markt noch weitgehend allein, wenn man von ein paar Kleinwagen absieht. Inzwischen aber haben alle großen Hersteller Elektroautos im Programm. Das macht es für eine kleine und relativ unbekannte Marke schwerer, denn die meisten Kunden werden eher bei bewährten Marken bleiben, wenn sie schon vom Verbrenner auf Elektroantrieb umsteigen müssen.

Tesla profitiert von seinem Nimbus als Vorreiter, zudem sind die Amerikaner beim Thema Software immer noch ein Stück weiter als die Konkurrenz. Polestar hingegen baut zwar gute, aber recht unauffällige Autos. Das reicht wahrscheinlich aus, um am Markt zu bestehen. Ob es aber ausreicht, um den Absatz zu verzehnfachen, darf bezweifelt werden.

Aus dem Datencenter:

Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland Januar 2020 bis Mai 2022