Die Sicherheitsforschung hat bei Daimler eine lange Tradition. Als Vater gilt bis heute Bela Barényi (1907-1997), der von 1939 bis 1974 im Unternehmen arbeitete. Er war der Urheber von über 2.500 angemeldeten Patenten, viele davon zu Grundlagen der automobilen Sicherheit. Unter anderem erfand er die Sicherheitszelle, die von Knautschzonen geschützt wird und die 1959 im Heckflossen-Mercedes Premiere feierte. In diesem Jahr begann auch der systematische Einsatz von Crash-Test Dummys zur Verbesserung des Insassenschutzes.
Viele Innovationen haben dazu beigetragen, die Sicherheit der Fahrzeuge zu erhöhen. Hier eine Auswahl:
– 1959: Debüt der Mercedes-Benz Baureihe W 111 („Heckflosse“) mit Sicherheitskarosserie, entschärftem Innenraum und Keilzapfen-Türschloss.
– 1961: Sukzessive Einführung von
Scheibenbremsen und Zweikreis-Bremsanlagen in der Pkw-Modellpalette.
– 1967:
Sicherheitslenkung mit Teleskoplenksäule und Pralltopf im gesamten Mercedes-Benz Pkw-Programm.
– 1971: der Mercedes-Benz SL der Baureihe 107 hat ein ganzes Maßnahmenpaket zur aktiven und passiven Sicherheit:
kollisionsgeschützter Kraftstofftank über der Hinterachse, stark gepolstertes Armaturenbrett, deformierbare oder versenkt angeordnete Schalter und Hebel, Vierspeichen-Sicherheitslenkrad mit Pralltopf und breiter Polsterplatte, neu entwickelte Windleitprofile an den A-Säulen, großflächige Heckleuchten mit geripptem Oberflächenprofil für eine weitgehende Unempfindlichkeit gegen Verschmutzung.
– 1976: In der Mercedes-Benz Baureihe W 123 hat Béla Barényis 1963 patentierte "Sicherheitslenkwelle für Kraftfahrzeuge" mit der als Wellrohr ausgebildeten Lenksäule Premiere.
– 1978: Das
Anti-Blockier-System ABS der zweiten Generation debütiert in der S-Klasse W 116. Eine erste, noch nicht serienreife Version stellt Mercedes-Benz bereits 1970 vor. Von 1980 an ist ABS dann in allen Modellreihen vorhanden.
– 1979: Die Mercedes-Benz S-Klasse der Baureihe W 126 berücksichtigt mit der Gabelträgerstruktur des Vorderwagens den asymmetrischen Frontalaufprall.
– 1981: Weltweit erster
Fahrer-Airbag in der S-Klasse. Mercedes-Benz forscht seit 1968 an diesem zusätzlichen Rückhaltesystem. Von 1982 an ist der Fahrer-Airbag in allen Modellen zu haben, 1987 folgt der Beifahrer-Airbag, 1995 der Sidebag.
– 1982: Raumlenker-Hinterachse im Mercedes-Benz 190 (W 201).
– 1989: Die neuen SL-Roadster (R 129) debütieren mit einem
sitzintegrierten Gurtsystem und einem bei drohendem Überschlag automatisch ausfahrenden Überrollbügel.
– 1995: Regensensor und Xenonlicht in der Mercedes-Benz E-Klasse der Baureihe 210.
– 1995: Serieneinführung des
Elektronischen Stabilitäts-Programms ESP im S-Klasse Coupé der Baureihe 140.
– 1996: Mercedes-Benz führt den Bremsassistenten BAS als Weltneuheit in die Serie ein.
– 1997: Der
Sandwichboden in der A-Klasse der Baureihe W 168 lässt bei einem Frontalcrash den Motor unter die Passagierzelle gleiten.
– 1998: Der Windowbag hat als Sonderausstattung in der Mercedes-Benz S-Klasse Premiere.
– 1999: Premiere des
Abstandsregeltempomaten Distronic.
– 1999: Das Aktive Fahrwerk ABC (Active Body Control) hat im CL-Coupé der Baureihe C 215 Serienpremiere.
– 1999: Bi-Xenon-Scheinwerfer als Serienausstattung im CL-Coupé der Baureihe 215.
– 2001: Head-Thorax-Sidebags in den SL-Roadstern von Mercedes-Benz.
– 2002: Vorbeugendes
Insassenschutzsystem Pre-Safe in der Mercedes-Benz S-Klasse, danach sukzessive auch in den anderen Baureihen.
– 2003: Aktives Kurvenlicht mit Bi-Xenon-Scheinwerfern (E-Klasse Baureihe 211).
– 2005: Das Integrale Sicherheitskonzept von Mercedes-Benz verbindet die verschiedenen Systeme der Aktiven und Passiven Sicherheit.
2005 Mercedes-Benz stellt in der S-Klasse der Baureihe W 221 verschiedene Sicherheitssysteme vor, beispielsweise die Distronic Plus, den Bremsassistenten BAS Plus und den
Nachtsicht-Assistenten.
– 2006: Das Intelligent Light System sorgt für eine perfekte Lichtverteilung auf der Fahrbahn entsprechend der Fahrsituation (in der E-Klasse der Baureihe 211).
– 2006: Premiere der Pre-Safe-Bremse als Sonderausstattung im CL-Coupé der Baureihe 216.
– 2007: Premiere des
Totwinkel-Assistenten als Sonderausstattung in der S-Klasse und der CL-Klasse.
– 2009: Premiere des Aufmerksamkeits-Assistenten
Attention Assist in der Mercedes-Benz E-Klasse der Baureihe 212.
– 2009: In der überarbeiteten Mercedes-Benz S-Klasse der Baureihe 221 debütiert die Seitenwindstabilisierung als zusätzliche Funktion der Active Body Control (ABC). .
– 2010: Weltpremiere für den Aktiven Totwinkel- und den Aktiven Spurhalte-Assistenten in der CL-Klasse (C 216) und S-Klasse (W 221).
– 2011: In der B-Klasse Einführung des radarbasierten Assistenzsystems
Collision Prevention Assist (serienmäßig).
– 2013: Neue und um wesentliche Funktionen
erweiterte Assistenzsysteme (Distronic Plus mit Lenk-Assistent und Stop&Go Pilot, Bremsassistent BAS Plus mit Kreuzungs-Assistent, Aktiver Spurhalte-Assistent, Adaptiver Fernlicht-Assistent Plus, Nachtsicht-Assistent Plus, Attention Assist) in der S-Klasse. Neue Pre-Safe-Funktionen, verbesserter Schutz im Fond (Gurtschlossbringer, Belt-Bag).
– 2013: Mercedes-Benz bringt
Car-to-X-Kommunikation auf die Straße.
– 2014: Der QR-Code-Aufkleber, der Rettungskräften einen Direktzugriff auf die fahrzeugspezifische Rettungskarte ermöglicht, ist auch für ältere Mercedes-Benz Modelle nachrüstbar.