Beim Turnaround des deutschen Autobauers Opel ist höchste Eile geboten. Unabdingbar sind mehr Geschwindigkeit und größerer Mut zur Veränderung denn je. Will die langjährige GM- und neue PSA-Tochter endlich wieder anknüpfen an frühere Erfolge, dann müssen alle Beteiligten Tempo machen. Spitzentempo – die Konkurrenz schläft nicht.
Den Rüsselsheimern frischen Schwung verschaffen soll unter anderem jene „soziale Rahmenvereinbarung für eine nachhaltige Zukunft“, auf die sich die IG Metall, der Betriebsrat und das Geschäftsleitungsteam jetzt verständigen konnten. Das Maßnahmenpaket wurde so eng geschnürt, dass es bei manchen Betroffenen noch schmerzhafte Druckstellen verursachen wird. Anders aber geht es nicht.
Viele Beschäftigte und maßgebliche Vertreter der Arbeitnehmer haben das verstanden. Denn das Umfeld ist spürbar rauer geworden. "Unter schwierigen Bedingungen konnten attraktive Maßnahmen wie die Altersteilzeit-Vereinbarung und Vorruhestandsregelung vereinbart werden", sagt etwa Wolfgang Schäfer-Klug, Opels Gesamtbetriebsratsvorsitzender. Wichtig sei auch, "dass für die nächsten Schritte die Mitbestimmung und die bestehenden Tarifverträge umfassend berücksichtigt werden".
Und Opel-Chef Michael Lohscheller betont mit Blick auf das der Rahmenvereinbarung übergeordnete Zukunftsprogramm "PACE!", man habe die "historische Chance, Opel auch in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld wieder erfolgreich aufzustellen". Zugleich mahnt der Opel-Obere: "Eine zügige und konsequente Umsetzung ist entscheidend – nur dann können wir auch schnell wieder erfolgreich und profitabel werden".