Online-Teilehändler Autodoc legt kräftig zu

Von der zunehmenden Verlagerung des Teile-Handels ins Netz profitiert der Online-Händler Autodoc: Mit einem Umsatzplus von knapp 38 Prozent auf 842 Millionen Euro und einen Konzernüberschuss von 54,9 Millionen Euro (+ 74 Prozent) habe das Unternehmen im vergangenen Jahr neue Rekorde erzielt, teilte Autodoc mit.

"Autodoc ist auch im 13. Jahr seit der Gründung dynamisch gewachsen", sagt Gründer und Co-CEO Alexej Erdle. "Wir setzen weiter auf unsere Stärken – nutzerfreundliche Websites und Apps, eine große Produktauswahl zu attraktiven Preisen sowie eine sichere, schnelle Lieferung und unkomplizierten Service – und sind sehr zuversichtlich, dass wir auch im laufenden Geschäftsjahr ein führendes Unternehmen bleiben."

Mit der Entwicklung scheint sich das Unternehmen nun fit für die Börse zu fühlen. Laut Finanzmedien will das Unternehmen noch im Herbst aufs Parkett. Organisiert werde die Emission von den Investmentbanken Goldman Sachs und JPMorgan, mit von der Partie seien auch Bank of America, Berenberg und UniCredit, berichtete jüngst die Nachrichtenagentur Reuters.

Das Berliner Unternehmen, das neben Deutschland noch in 26 weiteren europäischen Ländern aktiv ist, ist in allen wesentlichen Märkten signifikant gewachsen. Ende vergangenen Jahres hat Autodoc rund 5,5 Millionen aktive Kunden gehabt.

Dabei hat der Online-Händler sein Angebot massiv ausgebaut: Die durchschnittliche Anzahl der angebotenen Artikel stieg um 1,5 Millionen auf rund vier Millionen. Autodoc bietet Zubehör und Ersatzteile für rund 67.000 Modellkonfigurationen von 166 Auto-, 23 Lkw- und 154 Motorradmarken an.

Wolk After Sales Experten haben jüngst den Markt für Onlinehandel mit Ersatzteile analysiert: "Gemessen an der Sichtbarkeit im Netz, dominiert Autodoc deutlich", so Wolk-Geschäftsführer Antti Wolk. Von den insgesamt über 1000 untersuchten Webshops entfallen allein 269 auf Autodoc. "Kein anderes Unternehmen betreibt einen annähernd ähnlich großen Aufwand, um in möglichst vielen Ländern vertreten zu sein."

Vor allem ist der Online-Anbeiter aus Wolks Sicht gut vernetzt: Autodoc versteht sich sehr gut darin, bei den gängigen Suchanfragen gleich mit mehreren Webshops unter den Top 10 der Google-Vorschläge vertreten zu sein. "Der unbedarfte Einkäufer vermutet zunächst eine große Auswahl an verschiedenen Anbietern, doch die Bestellung landet dann im selben Logistikzentrum in Berlin."

Der Markt ist groß. Allein für Deutschland schätzt der Berater den gesamten Aftermarket (nur Teile auf Endverbraucherebene ohne MwSt) im vergangenen Jahr auf rund 22,7 Milliarden Euro.

Der B2C-Online-Kanal hat daran einen Anteil von rund rund drei Milliarden Euro, also gut 13 Prozent. Davon gehen wiederum 2,3 Milliarden Euro, also 75 Prozent, auf Kunden zurück, die ihre Fahrzeuge selbst reparieren oder mit den gekauften Teilen in Werkstätten kommen. Die verbliebenen 700 Millionen Euro fallen auf den Einkauf von Werkstätten (ohne den Kauf über Online-Kataloge der traditionellen Teilehändler).

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Aus dem Datencenter:

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