Den Tag wird Oliver Schmidt nicht vergessen. Er wird ihn verfluchen. Es ist der 7. Januar 2017, als Schmidt auf dem Miami International Airport im Beisein seiner Ehefrau von Ermittlern des FBI verhaftet wird. Er war Ende Dezember trotz Warnungen des VW-Konzerns an die Manager in die USA eingereist. Schmidt wollte nur nach seinen Immobilien in Florida schauen und dachte, er sei sicher. Der VW-Manager hatte ja schon einmal ausgesagt. Diese Unvorsicht, diese Leichtsinnigkeit, ist dem Deutschen zum Verhängnis geworden.
Seitdem ist das Gesicht Schmidts – eingefangen in einem stark verbreiteten Mugshot der Polizeistelle Broward County Sheriff's Office – zum Synonym für Lug und Trug des Konzerns in den USA geworden. Die Ankläger in Michigan wollen an ihm, so schreiben es auch US-Medien, ein Exempel statuieren: Wer uns betrügen will, dem drohen hohe Strafen.
Oliver Schmidt war über Jahre Leiter des Umweltbüros des Konzerns und damit nach Ansicht des Gerichts Mitwisser/-täter des Diesel-Abgasskandals, der den Konzern bis ins Mark erschütterte.