Nur zwei Modelle profitieren signifikant

Im fünften Monat nach Beginn der Fördermaßnahme sind die Anträge für den Umweltbonus um 19 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Das weist die Statistik des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) aus. Im November gab es insgesamt 1.588 Anträge, 831 für reine Elektro-Pkw und 757 für Plug-in-Hybride.

Mit 53 Anträgen pro Tag ist aber sicher noch nicht das von der Regierung erhoffte Niveau erreicht. Aktuell weist die Statistik bis Ende November insgesamt 7.370 Anträge aus. Nachdem bis Ende August der Anteil der reinen Elektro-Pkw bei 65 Prozent lag, ist er in den vergangenen Monaten auf etwas über 50 Prozent zurückgegangen.

4.175 Anträge entfielen auf reine Elektro-Pkw (inklusive zwei Anträgen für Pkw mit Brennstoffzelle) und 3.195 Anträge auf Plug-in-Hybride.

Bei den reinen Elektro-Pkw tauchen insgesamt 21 Modelle in der Antragsstatistik auf, aber mit dem Renault Zoe und dem BMW i3 können bisher nur zwei Modelle signifikante Anträge verzeichnen.

Im November verzeichnete der BMW i3 mit 256 Anträgen die höchste Nachfrage, vor dem Renault Zoe mit 238 Anträgen. Auf Platz drei lag der VW e-up! mit lediglich 55 Anträgen. Der BMW i3 und der Renault Zoe kommen im bisherigen Jahresverlauf insgesamt auf 61 Prozent aller Anträge bei den reinen Elektro-Pkw.

Die Plug-in-Hybride sind insgesamt nur mit elf Modellen in der Statistik vertreten. Hier erreichten im November Audi A3 (263 Anträge), BMW Zweier (158) und Mitsubishi Outlander (140) nennenswerte Volumen. Diese drei Modelle kommen bisher auf 72 Prozent aller Anträge für Plug-in-Hybride.

Anfang November reduzierte Tesla die Basis-Ausstattung seines Model S und kam somit auf einen Netto-Listenpreis von unter 60.000 Euro. Dies ist Voraussetzung, den Zuschuss aus öffentlichen Fördermitteln in Höhe von 2.000 Euro zu erhalten. Darüber hinaus muss der Hersteller den Preis für das Modell mindestens in gleicher Höhe verringern.

Allerdings braucht der Tesla-Käufer auf gewohnte Extras nicht zu verzichten: All das was er bisher als Standard gewohnt war, lässt sich nun in zusätzlichen Paketen dazu bestellen. Diese spielen für den Netto-Listenpreis des Basismodells keine Rolle. Er kann somit weiterhin die gleiche Ausstattung und Batteriekapazität bekommen wie vorher, nur wird das Fahrzeug jetzt mit 2.000 Euro Steuermitteln subventioniert. Im November gingen 25 Anträge für den Tesla Model S beim BAFA ein und es werden in den kommenden Monaten sicher mehr werden.

Im bisherigen Jahresverlauf liegen die privaten und gewerblichen Anträge in etwa gleichauf. Allerdings ist der Anteil der gewerblichen Anträge deutlich gestiegen: Lagen sie bis Ende August noch bei deutlich unter 50 Prozent, so erreichten sie im November eine Anteil von knapp 60 Prozent. So ist das November-Plus von 19 Prozent zum Vormonat bei den gesamten Anträgen auch äußerst ungleichmäßig verteilt: Die Anträge von Privatpersonen stiegen um ein Prozent, die gewerblichen Anträge legten um 37 Prozent zu.

Von den zur Verfügung stehenden öffentlichen Fördermitteln in Höhe von 600 Millionen Euro sind bis Ende November 13,143 Millionen beantragt worden. Das sind 2,2 Prozent der Gesamtsumme. Knapp zwei Drittel entfielen auf reine Elektro-Pkw, ein Drittel auf Plug-in-Hybride. Für die BMW-Modelle wurden bisher 3,86 Millionen Euro beantragt, an zweiter Stelle liegt Renault mit 2,75 Millionen Euro. Diese beiden Hersteller kommen auf 50 Prozent aller bisher beantragten Fördermittel.

Sollte sich die Akzeptanz von E-Mobilen nicht erhöhen und die Zahl der Anträge auf dem Niveau des Novembers bleiben, könnten die Fördermittel rechnerisch noch für die nächsten 17 Jahre ausreichen.

Ein Grund für den mäßigen Erfolg des Umweltbonus ist sicherlich das nur sehr begrenzte Modellangebot. Hier übertreffen sich die Hersteller zurzeit mit Ankündigungen neuer Modelle, die in den nächsten Jahren verfügbar sein sollen.

Aber es ist nicht nur das Modellangebot, dass den Erfolg der E-Mobilität noch behindert: Solange andere Probleme wie die Zahl der Ladestationen oder die Reichweite nicht zufriedenstellend gelöst werden, können auch neue Modelle nicht nachhaltig erfolgreich sein – auch nicht mit einem Umweltbonus.