"Nur zehn Prozent rein elektrisch"

Michael Knauer

Der Präsident der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz Carlos Ghosn rechnet trotz der führenden Position der Allianz bei batterie-elektrischen Autos nicht mit einer schnellen Marktdurchdringung dieser Antriebstechnik. Die wahre Revolution im Autobau sei eine andere, sagte er am Rande der Pariser Autoshow.

Dienstag, 2. October 2018, 13.39 Uhr

Carlos Ghosn, Präsident der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz Carlos Ghosn, hat am Rande der Pariser Autoshow die Erwartungen an einen raschen Markthochlauf des Elektroautos gedämpft. In der Allianz rechne er für das Jahr 2022 mit einem Anteil der E-Autos von etwa zehn Prozent, sagte er.

"Ende 2022 werden wir in der Allianz auf rund 14 Millionen Fahrzeuge kommen. Dann rechne ich mit einem EV-Anteil von etwa zehn Prozent bei uns." Rechne man alle elektrifizierten Antriebsformen dazu, werde der Anteil an alternativen Antrieben aber "viel höher" liegen, fügte er hinzu. Eine genaue Größenordnung dafür nannte er nicht.

"Die wahre Revolution im Automobiltechnik ist nicht das Elektroauto, sondern das autonome Fahrzeug", betonte der Allianz-Chef.

Ghosn: Hybridtechnik wird nicht mehr zeitgemäß sein

Ghosn teilte auch gegen den Rivalen Toyota aus, ohne den Namen des japanischen Marktführers zu nennen. "Je weiter wir bei der Elektrifizierung voranschreiten, um so weniger bedeutend wird der Anteil an klassischen Hybridfahrzeugen werden", prophezeihte er.

"Hybride Antriebe ohne Batterie werden nicht mehr zeitgemäß sein, Plug-in-Hybride aber schon." Toyota ist weltweit führend bei Hybridfahrzeugen, die Prius-Technik wird inzwischen in fast allen Modellen von Toyota und Lexus verbaut.