Die Zeiten, in denen Golf mal ein elitärer Sport war, sind längst vorbei. Genauso wie die Zeiten, in denen VW die alleinige Deutungshoheit in der Kompaktklasse innehatte. Denn auch wenn dem Dauerbrenner aus Wolfsburg zahlenmäßig noch immer keiner das Wasser reichen kann, hat die Konkurrenz zumindest technisch kräftig aufgeholt. Für kaum jemanden gilt das mehr als für die Koreaner, die dem VW mit akribischem Fleiß und blindem Eifer hinterher hecheln. Zwar gehen sie dabei fast bis zur Selbstaufgabe und büßen beinahe ihre Identität ein. Doch nachdem schon der Hyundai i30 sein Handicap auf dem Golfplatz deutlich verringert hat, ist jetzt Cousin Kia Ceed an der Reihe. Wenn im Juli zu Preisen ab 15.990 Euro die dritte Generation an den Start geht, will sie deshalb endgültig beweisen, dass es nicht immer Golf sein muss.
Dafür setzen die Koreaner auf ein gefälliges aber bewusst gewöhnliches Design, das keine Ecken und Kanten hat und deshalb auch nirgendwo aneckt. Ja, die Proportionen sind bei einer unveränderten Länge von 4,31 Metern durch den gestreckten Radstand und den von vorne nach hinten verschobenen Überhang ein wenig knackiger geworden und aus mancher Perspektive scheint ein bisschen Stinger durch. Doch genau wie das große Vorbild aus Wolfsburg will auch Kia eine breite Kundenschicht bedienen und geht deshalb auf den größten gemeinsamen Nenner des guten Geschmacks zurück.