Nio plant mit 40 Stationen in Deutschland

Der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio will sein Netzwerk an eigenen Batteriewechsel-Stationen in Deutschland noch weiter ausbauen. Im Rahmen der Eröffnung des vierten Nio House in Europa, eine Art Markenzentrum des Unternehmens mit Showroom, Café, Lounge, Co-Working-Space und Konferenzräumen, sagte Deutschland-Chef Ralph Kranz: "Der Fokus liegt aktuell noch darauf, unsere Marke bekannter zu machen."

Konkret nannte Kranz dabei auch die Zahl an Power-Swap-Stations, die bis Ende 2023 in Deutschland errichtet werden sollen: "Es werden um die 40 sein." Diese Stationen sind das vielleicht größte Alleinstellungsmerkmal eines chinesischen Herstellers auf dem europäischen Markt: Kunden von Nio können in nur knapp zehn Minuten den Akku ihres Fahrzeugs in speziellen Batteriewechselstationen austauschen und ihre Fahrt dann mit einer vollen Batterie fortsetzen. Bis Ende des Jahres will Nio 120 solcher Stationen in Europa aufgebaut haben, die erste innerhalb Deutschlands wurde im September bei Zusmarshausen an der A8 eröffnet.

Darüber hinaus betreibt Nio eine Anlage in Hilden an der A3, geplant sind Wechsel-Stationen auch in Leipzig und Regensburg und Standorte an den Autobahnen A61 (Waldlaubersheim) und A7 (Großburgwedel). Dazu sollen weitere Nio Houses kommen, verriet Kranz. Nach dem Auftakt-Standort in Berlin und dem jetzt eröffneten House in Frankfurt sind Dependancen in Düsseldorf und Hamburg in Planung.

"Unsere Nio Houses sind offen für alle, nicht nur für Nio-User. Da unterscheiden wir uns vom Konzept der Häuser in China", sagt Christian Wiegand, Leiter User Development Deutschland. Konferenzräume und Co-Working-Spaces lassen sich sogar umsonst anmieten. Für alle Interessierten, nicht nur für Benutzer der Nio-App oder Nio-Fahrer.

Den Push bei der Bekanntheit hat Nio nötig. Obwohl die Elektro-Limousinen ET5 und ET7 sowie das SUV EL7 bei Testern gut ankamen und mit ihrem hochwertigen Design und enormer Rechenleistung ein progressiv-elektroaffines Klientel ansprechen, wurden im Januar und Februar 2023 laut Kraftfahrtbundesamt nur 14 neue Autos von Nio zugelassen. Deutschland-Chef Ralph Kranz: "Das ist im Rahmen unserer Erwartungen, wir sind damit zufrieden." Schon die Zahlen für März seien höher, deutete Kranz an. 

Nio vertreibt seine drei Europa-Debütmodelle bevorzugt in einem monatlichen Abo-Modell, bietet die Fahrzeuge nach Rückmeldungen von Kunden aber inzwischen auch zum Kauf an. Für den ET5 senkte das Unternehmen dabei zum Auslieferungsstart an diesem Freitag in Frankfurt die Preise um 2400 Euro. 

Aus dem Datencenter:

Batteriewechselstationen von Nio in Deutschland