Für die amerikanischen Versionen Nikola One und Two, die sich nur im Kabinenaufbau unterscheiden, soll die Fertigung bereits ein Jahr früher beginnen. Als Produktionsstandort hat sich Milton dabei für Arizona entscheiden. "Es war die einzige Regierung, die nicht nur die eigene Unterstützung, sondern diejenige der Bevölkerung und der anderen Unternehmer im Land zugesichert hat", begründet Milton die Entscheidung. Zudem habe man in Scottsdale eine renommierte Universität und damit viele Fachkräfte in unmittelbarer Nähe.
So vollmundig die Ankündigungen, so vage bleibt doch die Vorstellung der Wunder-Lkw in Arizona. Der Nikola Tre bewegt sich gar nicht vom Fleck. Und mit welcher Technik die beiden anderen Lkw auf die Bühne gefahren werden, ist ebenso unklar. Mit Bosch hat Nikola jedoch einen renommierten Partner bei der Integration des Brennstoffzellensystems in den Antriebsstrang an der Seite. Wie der Zulieferer nach der Veranstaltung mitteilte, liefere man zahlreiche Innovationen für mehr Sicherheit und Effizienz. "Wir haben modernste Bosch-Technik und unser Know-how einfließen lassen, um diesen Truck fit für die Zukunft zu machen", sagt Jason Roycht, Nutzfahrzeugchef von Bosch Nordamerika. Dazu zählt etwa die zentrale Recheneinheit für kabellose Software-Updates, Kameras anstelle von konventionellen Außenspiegeln, die schlüssellose Verwaltung des Trucks per App oder die elektronische Lenkung.
Doch ob all dies wirklich bald in Serie kommt, ist ungewiss. Immer wieder hat Milton den Serienstart in der Vergangenheit verschoben. Bei ersten Ankündigungen war von 2020 die Rede. Da sollten die Batterien noch durch Gasturbinen an Bord mit Strom gefüttert werden. Nun aber kämpft Milton auch gegen die Zeit. Denn in den drei bis vier Jahren bis zum Marktstart rücken auch bei anderen Herstellern alternative Antriebe und neue Technologien in den Fokus. So arbeitet beispielsweise Daimler an einem modularen Brennstoffzellensystem für Nutzfahrzeuge wie für Pkw. Dieses soll erstmals 2022 als Range-Extender für Stadtbusse eingesetzt werden und die Reichweite so auf 400 Kilometer erhöhen.