Trotz eines zuletzt mauen Geschäfts ist die Stimmung bei Jeep und seinen Händlern gut. Die Neuzulassungen der Marke sind laut Kraftfahrt-Bundesamt von Januar bis Ende November um mehr als 14 Prozent gesunken. Grund dafür sei eine veränderte Strategie hinsichtlich der Vertriebskanäle, argumentiert Jeep. Die wenig lukrativen Tages- und Eigenzulassungen sollen langfristig deutlich gesenkt werden. Bislang gehörte Jeep meist zu den Marken mit den höchsten Eigenzulassungen. Während die Eigenzulassungen in Deutschland in der Regel einen Anteil von rund 30 Prozent ausmachen, lag der Anteil bei Jeep im ersten Halbjahr bei rund 53 Prozent.
Der Händlerverband begrüßt die angekündigte Abkehr vom unsauberen Geschäft. Darüber hinaus wird nun, anders als früher, der Abverkauf von Tageszulassungen für das Erreichen der Zielvereinbarungen angerechnet. Und für die Händler noch wichtiger: FCA Germany-Chef Gaetano Thorel hat die Zielvereinbarungen auf ein realistisches Niveau gesenkt, lobt Adrian Glöckner, Vizepräsident des Jeep-Händlerverbands. Die Ziele von Ex-Chef Giorgio Gorelli waren von allen Markenhändlern des FCA-Konzerns wiederholt als unerreichbar kritisiert worden. Die Stimmung im Handel hatte sich immer weiter verschlechtert. Im Sommer hatte Thorel dann Gorelli als Deutschland-Chef abgelöst.
Nun ist der Händlerverband optimistisch, dass sich die Situation bald ändern wird. Der Vorstand gehe nun die wirklich wichtigen Themen an. Hoffnungen für 2018 setzt Jeep unter anderem in den Compass, der seit Sommer 2017 auf dem Markt ist. "Wir sind unter den gegebenen Umständen zufrieden, aber die Zahlen sind aufgrund kleiner Anlaufschwierigkeiten noch steigerbar", sagte ein FCA-Sprecher. Vom Compass wurden bis Ende November rund 1.600 Fahrzeuge neu zugelassen. Auch der Wrangler soll ab dem kommenden Jahr besser verfügbar sein. Bislang war das Modell für deutsche Händler kaum bestellbar. Mit der neuen Generation des Modells will FCA die Produktionskapazitäten deutlich ausweiten.