Neustart in Deutschland und Europa

Jaguar Land Rover hat sich neu aufgestellt: JLR Deutschland und die europäische Vertriebsorganisation wachsen enger zusammen und gehen mit einer neuen Organisation an den Start. Mit einer einmonatigen Übergangszeit soll die Organisation ab Anfang August operativ komplett einsatzfähig sein.

Mit der Neuaufstellung verbunden ist ein deutlicher Stellenabbau: Künftig werden in Kronberg, wo JLR seinen Deutschland- und Europasitz hat, noch 169 Mitarbeiter für die beiden britischen Traditionsmarken tätig sein. Zuvor waren es 206.

"Der Abbau der Stellen lief über ein Freiwilligenprogramm und ohne betriebsbedingte Kündigungen ab", sagte eine JLR-Sprecherin gegenüber Automobilwoche. Zum Teil seien alte Positionen weggefallen und neue Stellen dafür geschaffen worden.

Künftig sieht die Geschäftsleitung von Jaguar Land Rover Deutschland wie folgt aus: Geschäftsführer ist Jan Kas van der Stelt. In dem Gremium sind zudem Christian Blank (Direktor Vertrieb), Christian Löer (Direktor Marketing & PR), Sabine Clair (Direktorin Finanzen & IT), Maurizio Matera (Direktor HR) sowie Christian Egger (Direktor Customer Service), der neu in dem Gremium ist.

Das von JLR aufgelegte Programm nutzten diverse Führungskräfte, um dem Hersteller den Rücken zu kehren. Zu den prominenten Abgängen gehört Udo Bub, der im Frühjahr 2017 als Direktor Customer Service nach Kronberg wechselte.

Auch Rainer Ohlenhard, der als Direktor für das Händlernetz und dessen Training zuständig war, verlässt das Unternehmen. Künftig wird die Händlernetzentwicklung nicht mehr in der Geschäftsleitung verankert. Die Aufgaben übernimmt Bernd Mattick als Senior Manager.

Nicht die beiden einzigen prominenten Abgänge: Thomas Schmidt, bislang Leiter Fleet & Business, und Stephan Heinecke, der bei JLR Deutschland für Gebrauchtwagen zuständig war, verlassen ebenfalls das Unternehmen.

"Durch die Restrukturierungsmaßnahmen, bei denen sehr viele Stellen gestrichen wurden, haben viele Führungskräfte das Unternehmen verlassen", bedauert Rolf Weinert, Vorstandsmitglied im JLR-Händlerverband. "Zwar wurden viele Stellen wieder besetzt, aber es ist spürbar, dass die verloren gegangene Erfahrung der ausgeschiedenen Führungskräfte nicht wieder ersetzt werden konnte."

Auf das neue JLR-Team und seine Vertriebspartner warten große Herausforderungen. CEO Thierry Bolloré hatte im Februar seine neue Strategie "Reimagine" angekündigt. Damit geht nicht nur die Elektrifizierung der Modelle einher, sondern auch eine Neupositionierung.

In Deutschland hinken die Marken dem Markt deutlich hinterher: Jaguar hatte in den ersten fünf Monaten 2021 einen Absatzeinbruch von rund einem Drittel auf knapp 2300 Neuzulassungen. Land Rover ist zwar mit einem Zuwachs von 3,6 Prozent auf knapp 6000 Neuzulassungen leicht im Plus, kann aber mit dem Marktwachstum von rund 13 Prozent nicht mithalten.

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Aus dem Datencenter:

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