Auf der Electric Avenue läuft sich ein Newcomer warm. Denn nachdem Polestar bislang nur eingefleischten Volvo-Fans als Werkstuner ein Begriff war, wandeln sich die nordischen Kraftmeier zum Klimaschützer und bringen nach dem potenten Plug-In-Hybriden Polestar 1 als Polestar 2 ihr erstes reines Elektroauto auf den Markt. Maßgeblich von der Volvo-Mannschaft in Schweden entwickelt und bei der Konzernmutter Geely in China gebaut, kann man den Stromer zu Preisen ab zunächst 57.900 Euro bereits um Netz bestellen und bekommt ihn im Herbst geliefert. Im kommenden Jahr soll dann ein abgespecktes Modell mit weniger Leistung und kleinerem Akku den Preis auf knapp 40.000 Euro drücken.
Während Mutter-Marke Volvo sich gerne als sozialverträgliche Alternative zu Audi, BMW und Mercedes sieht, zielt Polestar auf niemand geringeren als Tesla und bringt mit dem Zweier das erste Auto auf den Weg, das es ernsthaft mit dem Model 3 aufnehmen kann. Dabei setzt Volvo-Designchef und Polestar-Boss Thomas Ingenlath im Rennen um die Elektrifizierung des Massenmarktes auf ein ungewöhnliches Konzept und erteilt dem allgegenwärtigen SUV eine Absage. Stattdessen baut er auf der kompakten CMH-Architektur von Volvo ein unkonventionelles Schrägheck, das von außen ein bisschen an den BMW Dreier GT erinnert und innen noch cleaner und cooler wirkt als XC40 & Co. Denn viel mehr Bedienelemente als den riesigen Touchscreen und die paar Knöpfe am Lenkrad hat der Polestar 2 nicht mehr zu bieten. Und wo schon Volvo stolz sein kann auf sein nordisch kühles Ambiente, wird es bei Polestar richtig cool – und mit einem komplett veganen Interieur obendrein moralisch unbedenklich. Und ein Google-Betriebssystem samt Online-Navigation wie auf dem Laptop sucht man sonst bislang auch vergebens.