Die künftige Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt, die Schadstoffemissionen im Verkehr zu senken. Das könnte zu Hardware-Nachrüstungen von Dieselfahrzeugen führen, wie es auch der Kfz-Verband ZDK und Teile der Zulieferindustrie fordern. "Dazu gehören – soweit technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar – technische Verbesserungen von Fahrzeugen im Bestand". heißt es in dem 177 Seiten starken Koalitionsvertrag. Die Koalition werde im Jahr 2018 über weitere Schritte zur Reduzierung von Stickoxiden, auch technische Nachrüstungen, entscheiden.
Die Autohersteller wehren sich gegen teure Nachrüstungen und versuchen, die Emissionen durch Software-Updates zu reduzieren.Die Umrüstung des gesamten Bestands an Euro-5-Diesel könnte mehr als zehn Milliarden Euro kosten.
Grundlage für eine Entscheidung sind die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen zu Hardware-Nachrüstungsvarianten in der Arbeitsgruppe "Technische Nachrüstung".Die Ergebnisse dürften der Regierung als wesentliche Entscheidungsgrundlage dienen.Nach aktuellen Informationen sind die Gutachter zu dem Schluss gekommen, dass eine Hardware-Nachrüstung sowohl technisch als auch wirtschaftlich bei einem Großteil der Bestandsfahrzeuge machbar sei.
"Wegweisende Meilensteine, die zur weiteren Konkretisierung einer Hardware-Nachrüstung führen könnten", erfolgen nach Ansicht des Unternehmens Baumot, Anbieter im Bereich der Abgasnachbehandlung,"innerhalb der nächsten Wochen". So müsse die Bundesregierung einen konkretisierten Maßnahmenplan zur Verbesserung der Luftqualität in deutschen Innenstädten bei der EU-Kommission vorlegen.
Die Zeit drängt. Um das drohende Vertragsverletzungsverfahren der EU abwenden zu können, sind schnell greifende Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität in den Städten, zum Beispiel in Form von Fahrverboten, möglich. Am 22. Februarurteilt zudem das Bundesverwaltungsgericht darüber, ob StädteFahrverbotein Deutschland verhängen dürfen.