Die technischen Grundlagen von Fahrzeugen unterscheiden sich angesichts der Elektromobilität immer weniger. Dem trägt auch der VW-Konzern Rechnung und setzt eine neue Plattform auf: Alle vier Konzernmarken sollen auf künftig in den Bereichen Hardware, Software, Batterie und Laden sowie Mobilitätsdiensten auf den gleichen technischen beziehungsweise technologischen Grundlagen basieren.
Bis Mitte des Jahrzehnts will der Konzern mit der Scalable Systems Platform (SSP) die nächste Generation einer rein-elektrischen, voll-digitalen und hochskalierbaren Fahrzeugplattform entwickeln, auf der dann Modelle aller Marken und Segmente gebaut werden können. Bis Ende des Jahrzehnts soll die neue Plattform in allen Fahrzeugklassen angeboten werden.
"Die Differenzierung über Antriebskonzepte löst sich auf. Elektrofahrzeuge sind sich relativ ähnlich, deshalb konsolidieren wir auch unsere Plattformen", sagte Diess bei der Jahrespressekonferenz der Wolfsburger. Das sei der Haupthebel für die konzernweite Skalierung.
Mit der SSP soll dann auch die Version 2.0 des Betriebssystems VW.OS konzernweit ausgerollt werden. Bis dahin soll der Anteil selbstentwickelter Software im Fahrzeug von heute zehn Prozent auf 60 Prozent steigen. Zwar mache es keinen Sinn, jede App selbst zu entwickeln. "Es gibt nur noch einen Software-Bereich, in dem Europa eine Chance hat, eine führende Rolle zu spielen. Und das ist der Automobilbereich", sagte Diess jedoch.
"Elektrifizierung und Digitalisierung verändern das Auto schneller und radikaler als je zuvor. Für beide Themen sind Skaleneffekte absolut entscheidend." Mit der Plattform-Roadmap werde der VW-Konzern das volle Potenzial des Konzernverbunds noch besser ausschöpfen.
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