Ebenso überraschend kommt der Wechsel an der Spitze der Europa-Organisation. Regionalchef Steven Armstrong durfte die Restrukturierungsaufgabe noch ankündigen, um- und durchsetzen soll sie nun aber sein Nachfolger Stuart Rowley. Der 51jährige ist bekannt als harter Sanierer in Nordamerika, wo er zuletzt COO für den nordamerikansichen Markt war. Er soll nun in Europa das Tempo der Sanierung anziehen.
Es bleibt zu hoffen, dass Rowley die spezifischen Rahmenbedingungen in Europa und insbesondere das deutsche Mitbestimmungsrecht achtet und schätzen lernt. Europa kennt er gut, denn vor langer Zeit war er schon einmal Finanzvorstand von Ford of Europe und ebenfalls Finanzchef von Volvo Cars, als die Schweden noch zur "Premier Automotive Group" der Amerikaner gehörten.
Armstrong dagegen hatte nun kaum Zeit, wirklich Spuren in Europa zu hinterlassen. Er war erst im Juni 2017 auf die Position des Europachefs gerückt, kurz nach dem Amtsantritt von Jim Hackett in Detroit.
Allerdings wird Armstrong immer noch ein wichtiger Gesprächspartner in Europa bleiben - vor allem für den neuen Partner Volkswagen. Denn er soll die neue Partnerschaft mit VW nun Punkt für Punkt mit Leben füllen. Den Platz dafür schafft die deutsche Managerin Birgit Behrendt, die nach einer 40jährigen Karriere bei Ford im Alter von 59 Jahren in den Ruhestand geht. Ganz wird aber auch sie nicht von der Bildfläche verschwinden: Behrendt tritt in den Aufsichtsrat von Ford Deutschland ein, wo sie zweifellos ein wichtiger Anker nach Detroit sein wird.
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