Der angeschlagene Autobauer Nissan will sein unausgelastetes Werk im spanischen Barcelona womöglich doch noch nicht zum Ende des Jahres schließen. Der für die Leitung der industriellen Fertigung in Spanien zuständige Nissan-Manager Frank Torres sagte, Nissan sei unter bestimmten Bedingungen bereit, die Schließung des Werkes von Ende 2020 auf Juli 2021 zu verschieben.
Dazu müsse allerdings in den nächsten Tagen und spätestens bis Anfang August ein Abkommen über die Entschädigungszahlungen für ausscheidende Nissan-Mitarbeiter getroffen werden, sagte Torres. Nissan werde dann auf Entlassungen bis zum Jahresende 2020 verzichten.
Möglicherweise ist dieses Einlenken des Herstellers aber nur der Beginn einer Neubewertung der Barcelona-Fertigung durch Nissan. Spaniens Industrieministerin Reyes Maroto sagte am Mittwoch, es gebe Fortschritte bei den Gesprächen mit Nissan. Die Regierung versuche, Nissan davon zu überzeugen, dass eine Fortführung des Werkes bis zur Übergabe an einen neuen Investor weniger kosten würde als eine sofortige Schließung. "Es gibt immer Hoffnung", sagte Reyes. Sie fügte aber hinzu, Nissan sei weiter entschlossen, das Werk über kurz oder lang auf jeden Fall zu schließen.