Hewlett Packard Enterprise und das 5G Lab Germany haben sich zu einer Partnerschaft zusammengeschlossen, um 5G-Hochleistungsrechner zu entwickeln. Ziel des Forschungsprojektes ist es, mit diesen Rechnern Daten unmittelbar verarbeiten und analysieren zu können – in anderen Worten: Die Daten sollen direkt am Netzwerkrand verarbeitet werden – eben dort, wo sie entstehen, sogenannte Edge-Lösungen. Damit können ressourcenhungrige Anwendungen schnell und auch wiederholt eingesetzt werden, ganz nach Bedarf der 5G-Standards.
Denn gerade Anwendungsfälle wie das autonome Fahren oder Smart Citys brauchen einen blitzschnellen Datenaustausch und eine Datenverarbeitung, die es nur in 5G-Netzen geben kann. In Zahlen heißt das:
- bis 100 höhere Datenraten als heutige LTE-Netze (also bis zu 10.000 MBit/s),
- rund 1000fach höhere Kapazität,
- weltweit 100 Mrd. Mobilfunkgeräte gleichzeitig ansprechbar,
- extrem niedrige Latenzzeiten -> Ping von unter 1 Millisekunde,
- 1/1000 Energieverbrauch pro übertragenem Bit,
- 90% geringerer Stromverbrauch je Mobildienst
Eins der führenden Forschungskonsortien für Netzwerke rund um die 5G-Technologie ist das 5G-Lab Germany, das an die TU in Dresden angedockt ist. Interdisziplinäre Teams mit über 500 Wissenschaftlern arbeiten gemeinsam an Technologien für 5G. Mit dabei sind mittlerweile über 50 Partner aus der Industrie wie Bosch, Claas, Deutsche Telekom, Ericsson, IDT, National Instruments, NEC, Nokia, Rohde&Schwarz oder Vodafone.
Die Verbesserungen der Bandbreite durch 5G wird aber auch den Rechenaufwand im Netzwerk drastisch erhöhen, der notwendig ist, um bestehende und neue Anwendungen zu betreiben. Die Latenzverbesserungen ermöglichen eine neue Stufe der Automatisierung und Steuerung, die mit den bisherigen aktuellen 4G-LTE-Netzen nicht möglich ist. Auf Grundlage von 5G-Netzen und Edgeline-Systemen wollen HPE und 5G Lab Projekte für die Kommunikation zwischen autonomen Fahrzeugen entwickeln und leistungsstarke Endkunden-Anwendungen zur Verfügung stellen.
"Ohne auf die Bedürfnisse der 5G-Netzwerke einzugehen, wären die Fortschritte bei der Automatisierung mobiler Anwendungen in der Telekommunikationsindustrie undenkbar", so Dr. Gerhard Fettweis, Lehrstuhlinhaber des Vodafone Stiftungslehrstuhls Mobile Nachrichtensysteme am Institut für Nachrichtentechnik der Technischen Universität Dresden. "HPE und 5G Lab Germany arbeiten gemeinsam an den notwendigen Netzwerk-Upgrades für die nächste Generation der Mobilität."
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