Der Staatsanwaltschaft Braunschweig liegen weitere Dokumente vor, die den Verdacht erhärten, dass die deutschen Autobauer Audi, VW, BMW und Daimler sich bei der Reinigung der Dieselabgase abgesprochen haben. Das berichtet das "Handelsblatt". Zwar gibt es noch keinen Prozess, noch laufen Vorermittlungen.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat aber schon einmal angekündigt, was den Unternehmen blühen könnte: "Sollte sich der Verdacht gegen die deutschen Autobauer gerichtlich bestätigen, drohen ihnen sehr hohe Geldstrafen."
Dem Bericht zufolge hatten die Hersteller abgesprochen, von einem Verbrauch von einem Liter Adblue pro 1000 Kilometer auszugehen, obwohl Experten davon überzeugt waren, dass mindestens drei Liter erforderlich seien.
Fast alle Hersteller verbauten relativ kleine Adblue-Tanks, deren Inhalt nicht ausreichte, um ein Nachtanken zwischen den normalen Inspektionen zu verhindern – es sei denn, die Versorgung mit Adblue wurde zwischenzeitlich durch eine spezielle Software begrenzt.
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