Mittelklasse auf historischen Tiefstand - Oberklasse hebt ab

Die gesamten deutschen Pkw-Neuzulassungen gingen im September um 3,3 Prozent zurück. Bei den betrachteten KBA-Segmenten gab es Gewinne und Verluste zwischen plus 30 Prozent und minus 16 Prozent.

Das Mini-Segment verlor im September 5,8 Prozent und bekam mit dem VW Up wieder seinen alten Segmentführer. Knapp dahinter lag der Fiat 500 vor dem Opel Adam. Das Opel-Modell verwies den Hyundai i10 knapp auf Platz vier, hatte aber mit unter 22 Prozent einen außergewöhnlich niedrigen Privatkundenanteil. Im Segmentdurchschnitt liegt dieser bei knapp 46 Prozent.

Die Kleinwagen mussten Verluste in Höhe von 7,6 Prozent hinnehmen und kamen auf einen Marktanteil von 14 Prozent. Sie liegen nun seit drei Monaten hinter den SUVs. Auch hier gab es mit dem Skoda Fabia (plus elf Prozent) einen neuen Segmentführer. Auf Platz zwei kam der Opel Corsa (minus neun Prozent). Der im bisherigen Jahresverlauf führende VW Polo musste einen Rückgang um 47,5 Prozent hinnehmen und landete im September noch hinter dem Mini auf Rang vier.

Die Kompaktwagen sind zwar weiterhin das beliebteste Einzelsegment der Deutschen, mussten aber zum wiederholten Mal deutliche Verluste hinnehmen. Minus 7,9 Prozent im September bedeuteten einen Marktanteil von 24 Prozent. Im Gegensatz zu den vergangenen Monaten war Segmentführer VW Golf mit nur minus zwei Prozent diesmal nicht für den deutlichen Rückgang verantwortlich. Die höchsten Verluste unter den volumenstarken Modellen dieses Segments verzeichneten die Mercedes A-Klasse (minus 14,5 Prozent), der Opel Astra (minus 31 Prozent) und der Seat Leon mit minus 32 Prozent).

Der Rückgang der Mittelklasse geht kontinuierlich weiter. Im September büßte sie fast 16 Prozent ein und kamen nur noch auf einen Marktanteil von 11,5 Prozent. Nur in einem einzigen Monat seit Bestehen der KBA-Segmentierung lagen sie geringfügig tiefer. Die war 2009, im Jahr der Verschrottungsprämie. Trotz eines Minus von über neun Prozent wurde der VW Passat wieder Segmentführer. Auf Platz zwei – mit minus 21 Prozent kam die Mercedes C-Klasse. Ganz überraschend auf Platz drei schob sich der Opel Insignia. Im bisherigen Jahresverlauf liegt das Modell lediglich auf Rang acht.

Das am stärksten gewachsene Segment mit plus 30 Prozent im September war die Oberklasse. Sie besteht hauptsächlich aus den drei Modellen Audi A6, BMW Fünfer und Mercedes E-Klasse. Der erneuerte BMW Fünfer konnte seine Zulassungszahlen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln und machte 43,5 Prozent des Segmentvolumens aus. Darüber hinaus war es vergangenen Monat das verkaufsstärkste Modell der Marke BMW.

Ebenfalls deutlich im Plus waren die Luxusklasse (plus neun Prozent) und die Sportwagen mit plus 19 Prozent. In der Luxusklasse dominierte die Mercedes S-Klasse mit plus 26 Prozent vor dem BMW Siebener und dem Audi A8. Die positive Entwicklung bei den Sportwagen war durch das Mercedes E-Coupe getrieben. Die Neuzulassungen stiegen fast um das Vierfache.

Die SUVs sind das im bisherigen Jahresverlauf am stärksten wachsende Segment und konnten auch im September noch einmal um 19 Prozent zulegen. Wie im Vormonat hatte der Mercedes GLK/GLC wieder die höchsten Zulassungen, gefolgt vom BMW X1 und dem Opel Mokka. Durch den Erfolg im September ist das Mercedes-Modell nun auch nach neun Monaten an der Spitze des Segments, 14 Neuzulassungen vor dem Opel Mokka.

Vergangenen Monat erschien mit dem T-ROC erstmalig ein VW-Modell im Segment der SUVs. Es wir interessant sein, wie stark dies zu Lasten existierender SUVs gehen wird, beziehungsweise wie viele Käufer werden sich dann für den VW-SUV entscheiden, statt für ein traditionelles Modell der Marke.

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