Mit der Elektromobilität ist es, so haben es die Experten immer wieder analysiert, wie mit einer Flasche voller Ketschup. Irgendwann ist die ganze Soße raus, doch wann genau der große "Plopp" kommt, kann niemand so recht vorhersagen. Zwar wird gerade – nicht zuletzt dank der strengen CO2-Vorgaben aus Brüssel und der üppigen Fördermittel in Deutschland – kräftig an der Flasche geschüttelt. Doch bei Porsche trauen sie dem Trend offenbar noch nicht so recht – zumindest nicht beim Macan, der längst zur wichtigsten Baureihe der Schwaben aufgestiegen ist.
Weil sie sich bei dem handlichen SUV keine Absatzdelle leisten können, fahren sie einfach zweigleisig: Der elektrische Macan ist zwar längst angekündigt, und zwei Jahre vor dem Marktstart laufen die die Entwicklungen auf der gemeinsam mit Audi entwickelten PPE-Architektur auf Hochtouren. Doch um den Übergang abzufedern und den Kunden weiter die Wahl zu lassen, schicken die Schwaben ihren betagten Bestseller kurzerhand in die Verlängerung. Und damit der Macan diese Ehrenrunde nicht saft- und kraftlos drehen muss, gibt es jetzt noch einmal eine weitere Modellpflege, die bereits im Sommer in den Handel kommt.
Nachdem Porsche schon beim letzten Facelift lediglich kosmetische Retuschen vorgenommen hat, halten sich die Änderungen außen diesmal erst recht in Grenzen, und wäre da nicht die übliche Tarnfolie der Testwagen, würde man den Prototypen kaum als Premiere erkennen können. Doch innen gibt es immerhin eine neue Mittelkonsole in Glasoptik mit Touchflächen wie im Taycan, mit kleinerem Gangwahlhebel und größeren Ablagen sowie die neuen Lenkräder aus dem 911, mit denen man das Auto spürbar besser im Griff hat. Das lässt den Macan zumindest solange frisch und modern aussehen, bis der Fahrer die Zündung anschaltet und im Cockpit leuchtend die Zeiger von Tacho und Drehzahlmesser rotieren – denn für digitale Instrumente hat es auch beim zweiten Update nicht gereicht und der Macan-Kunde fährt weiter analog in die Zukunft.