Bei Daimler war die Ideenschmiede Lab1886 viele Jahre eine Art belächeltes exzentrisches Kind, das zwar tolle Ideen hatte, aber nur Geld kostete. Denn für die schnelle Monetarisierung waren die Konzernstrukturen ungeeignet, die Entscheidungswege viel zu lang. Vor rund einem Jahr kaufte der Stuttgarter IT-Unternehmer Uli Dietz die Geschäftseinheit heraus und brachte sie unter dem Namen 1886Ventures eigenständig an den Start. Die erste Bilanz fällt positiv aus. "Wir haben unser Portfolio aufgebaut, Kunden und Investoren für uns gewinnen können und erste Umsätze auch mit Kunden außerhalb von Daimler gemacht", sagt die Leiterin und Ex-Daimler-Managerin Susanne Hahn (45).
Zehn Projekte und zwei Start-ups aus der Zeit im Konzern hat das Team mit zu 1886Ventures genommen. Übrig geblieben sind nach zwölf Monaten fünf Projekte, die das größte Potenzial versprechen. "Wir wollen uns bei 1886Ventures auf das Thema Green Tech konzentrieren. Dabei haben wir weniger die Endkunden im Blick als vielmehr Partner aus der Industrie, die unsere Produkte dann skalieren können", sagt Hahn. Daher sei auch die Innovationsberatung für andere Unternehmen ein wichtiges Standbein, da auch dort wie bei Daimler oft die Rahmenbedingungen für eine Umsetzung nicht vorhanden seien.