Eine perfekte Sitzposition, ein gutes Gefühl für die Straße und eine ungewohnte Nähe zwischen Mensch und Maschine – wenn Chief Engineer Kota Beppu über sein jüngstes Projekt spricht, dann klingt das, als ginge es um einen leidenschaftlichen Sportwagen. Doch der Mazda-Mann verantwortet weder den MX-5, noch arbeitet er am überfälligen Nachfolger des RX-8. Sondern Beppu hat die Entwicklung des neuen Mazda3 geleitet – einem Volumenmodell, das den Massengeschmack bedienen und sich in der dicht besetzten Golf-Klasse behaupten muss. Weil die Zahl der Konkurrenten dort schier unüberschaubar ist, hat der Projektleiter einen unkonventionellen Weg für mehr Aufmerksamkeit gewählt: Wo VW & Co die Technokraten geben und mit kühler Perfektion punkten wollen, gibt es bei Mazda Grazie und tatsächlich jede Menge Gefühl, wenn die vierte Generation des Dreiers am 22. März zu Preisen ab 22 990 Euro in den Handel kommt.
Diesen neuen Anspruch unterstreicht Mazda bereits mit dem Design: Ohnehin schon als asiatische Antwort auf Alfa Romeo gelobt, gehen die Japaner mit ihrem Kodo-Stil jetzt noch einen Schritt weiter und setzen gar vollends auf die verführerische Kraft perfekter Proportionen. Auf die üblichen Linien, Falze und Sicken im Blech, mit denen die Designer sonst das Licht brechen und die Blicke fangen, verzichten sie stattdessen nahezu komplett und setzen statt dessen auf ein volles Volumen und Flächen, die man förmlich streicheln will. Dass er Hatchback dabei eine Kehrseite bekommt, vor der man entweder niederknien oder wegen der breiten C-Säulen davonlaufen will, nehmen sie billigend in Kauf.