Schließlich haben sie mit i3 und i8 schon zwei Akkuautos am Start – selbst wenn sie der Zeit damit so weit voraus waren, dass der zähe Verkauf den hohen Erwartungen hinterherhinkt. Und weil sie mit den vergleichsweise normalen Elektroautos wie dem Mini E für 2019 und dem iX3 für 2020 gemessen an e-tron und Co ein bisschen spät dran sind, lenken sie den Blick lieber auf ein Auto, das über den elektrischen Antrieb hinaus gedacht ist: Vorhang auf und Bühne frei für den iNext.
"Das ist unser Trailblazer, der BMW den Weg in die Zukunft ebnen wird", hebt Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich die Studie auf ein ganz hohes Podest: "Hier zeigen wir, was wir unter der Mobilität von morgen verstehen." Und anders als die vielen anderen Studien, die man in letzter Zeit zu diesem Thema gesehen hat, ist der iNext nicht nur eine ferne Vision. "Sondern dieses Concept Car ist ein sehr konkreter Hinweis auf die nächste Generation von iModellen und kommt 2021 in Serie", sagt Fröhlich.Der elektrische Antrieb ist für BMW dabei so selbstverständlich und nebensächlich, dass sich Fröhlich erst auf Nachfrage bequemt, ein paar Details wie die Reichweite von über 600 Kilometern und den Sprintwert von weniger als vier Sekunden zu verraten. "Mit bald 500.000 elektrifizierten BMW bis zum Ende der Dekade ist das für uns schon das neue Normal", sagt Fröhlich und nennt deshalb andere Herausforderungen: Die Konnektivität und das autonome Fahren sind für ihn die Themenfelder, auf denen das Rennen künftig entschieden wird. "Und mit Lösungen wie im iNext wollen wir auch da in Führung gehen."Als erster BMW, der konsequent fürs autonome Fahren entwickelt wird, ist der iNext deshalb von innen nach außen gestaltet worden. Während die Karbon-Karosse wirkt wie eine Mischung aus X5 und i3 und eigentlich nur wegen des eiförmigen Hecks und des Kühlers überrascht, der eher an Hasenzähne als eine Niere erinnert, betritt man durch die gegenläufig angeschlagenen Türen ohne B-Säule eine völlig neue Welt.Nicht konventionelle BMW-Modelle wie der Siebener standen hier Pate, sondern Boutique-Hotels: Die Sitze erinnern deshalb eher an Sessel und Sofas, wo früher mal Konsolen waren, stehen jetzt Beistelltische und die Materialauswahl ist warm und wohnlich. "Bislang war die Digitalisierung immer kalt, nüchtern und abweisend", hatDamagoj Dukec beobachtet, der das Design für BMW i leitet. "Damit wollen wir beim iNext Schluss machen."