Der CitiGo iV und die Plug-In-Varianten von Superb und Octavia waren nur das Vorspiel, doch jetzt macht Skoda Ernst mit der Elektrifizierung. Denn wenn die Tschechen nun zu Preisen ab etwa 35.000 Euro mit dem Verkauf des Enyaq starten, legen die den Schalter um und bringen ihr erstes dezidiertes Elektroauto in den Handel. Zwar ist das keine komplette Eigenleistung, auch wenn der Wagen in Mlada Bolelav vom Band läuft. Sondern natürlich basiert der Enyaq auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) des VW-Konzerns und ist damit eng verwandt mit dem ID3. Doch einmal mehr hat Skoda einen gewissen Eigensinn bewiesen und den elektrischen Erstling deshalb simply clever positioniert. Denn wo der ID3 ein her konventionelles Steilheck aus der Kompaktklasse ist, schwimmt der Enyaq mit dem SUV-Strom und dürfte so deutlich mehr Kunden ansprechen. Erst recht, weil der ähnlich geschnittene VW ID4 die Bühne erst kurz danach betritt.
Dabei ist der 4,65 Meter lange Enyaq, dessen Namen von den Kelten inspiriert ist und für "Quell des Lebens" steht, einem Kodiaq abgesehen von dem komplett geschlossenen, dafür aber auf Wunsch erstmals beleuchteten Kühlergrill und dem etwas filigraneren Auftritt nicht nur in Form und Format, sondern auch beim Fahren näher als den meisten Elektroautos der ersten Stunde – authentisch statt synthetisch. Die Sitzposition ist erhaben, ohne dass man sich auf einem Thron aus Akkus wähnt, die Lenkung ist direkt, die Beschleunigung der ersten zu einer frühen Ausfahrt bereitgestellten Prototypen harmonisch, das Bremsen mit der Rekuperation und den Trommeln an der Hinterachse gelingt feinfühlig, und dass der Wagen rund zwei Tonnen wiegt, federt er schon in der Vorserie tapfer weg.