Die Beteiligung passt perfekt in unsere Strategie für Europe North und damit für die Region DACH. Unsere Strategie basiert auf drei Säulen: Profitables Wachstum, vollkommen zufriedene Kunden und hochmotivierte Mitarbeiter. Die Investition in ATU wird uns helfen, langfristig noch mehr Kunden für Michelin zu begeistern und damit nachhaltig zum profitablen Wachstum beitragen. Hierbei werden wir uns vor allem auf die sogenannte Consumer Experience, also das, was der Verbraucher beim Reifenkauf in der Filiale erlebt, fokussieren. Gerade Mobivia bringt hierzu eine einzigartige Retail-Kompetenz aus Ihren Geschäftsaktivitäten in anderen Märkten mit. Wir wollen in diesem Bereich gemeinsam mit allen unseren Partnern Benchmark in unserer Industrie werden.
"Mit ATU ist eine Art Rundum-sorglos-Konzept denkbar"
Michelin hat gerade in der Region Europe North das Potenzial, Mobilitätsdienstleistungen aus einer Hand anzubieten. Dieses Potenzial wollen wir heben, um uns noch stärker von unseren Wettbewerbern zu unterscheiden. Wir sind davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit ATU innovative Vermarktungskonzepte entwickeln können, um Kunden langfristig an die Marke Michelin zu binden. Dafür ist es aus unserer Sicht ganz entscheidend, dem Kunden einen ganz konkreten persönlichen Nutzen aufzuzeigen. Dies könnte zum Beispiel eine Art Rundum-sorglos-Konzept sein, welches die Verbraucher überzeugt und für den Handel begeistert, so dass sie auch in Zukunft ihre Reifen vor Ort kaufen. Wir wollen also mit Mobivia und ATU ganz konkret an Strategien und Konzepten für den Sell-out arbeiten. Die Begeisterung für innovative Vermarktungskonzepte wollen wir übrigens mit allen unseren Partnern im Handel bewerkstelligen; das ist die größte Herausforderung der gesamten Reifenbranche, und auch hier wollen wir Benchmark werden.
Bei der Digitalisierung stehen wir doch im Grunde vor denselben Herausforderungen wie alle Unternehmen: Wir müssen potenzielle Kunden in der digitalen Welt identifizieren, eine Beziehung in dieser digitalen Welt zu ihnen aufbauen und diese dann in die reale Welt übertragen, um sie dort zu intensivieren und in Verkäufe umzuwandeln und eine Marge daraus zu generieren. Diese Marge muss natürlich größer sein als das, was man zuvor in den eben beschriebenen Prozess investiert hat, und idealerweise entsteht dabei gleichzeitig eine hohe Loyalität des Kunden zur Marke. Dafür benötigen wir nicht nur Fachkräfte aus der IT, sondern besonders auch Experten für Market Intelligence und Customer Experience. Vor allem ist uns bei Michelin wichtig, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die engagiert an die digitale Herausforderung herangehen, querdenken und bereit sind, mutig neue Wege zu gehen. Wir haben uns in der Region Michelin Europe North untern anderem auch deshalb neu aufgestellt – um für entsprechende High Potentials attraktiver zu werden.
Mobivia und Michelin arbeiten schon heute auf einigen Märkten eng zusammen, zum Beispiel in Frankreich und Spanien. Sofern die Kartellrechtsbehörden unserer Beteiligung zustimmen, beginnen wir erst einmal damit, unsere heutigen Pläne für den hiesigen Markt ordentlich umzusetzen. Die Entscheidung, ob ATU weitere Märkte angeht, liegt ausschließlich bei der Geschäftsführung von ATU.
Ich habe bei diesen beiden Unternehmen gerade mit Hinblick auf die Kundenansprache und das Servicespektrum eine Menge gelernt und bin dafür sehr dankbar. Und es gibt tatsächlich einiges, was ich von dort mitgenommen habe, zum Beispiel eine starke Kundenorientierung bei allen Entscheidungen. Basis hierfür ist eine umfassende Kenntnis der Kundenbedürfnisse. Damit diese auch zur Geltung kommen, müssen Entscheidungen von Mitarbeitern getroffen werden, die direkt am Kunden arbeiten. In unserer neuen Region Europe North ist dies eines der grundlegenden Prinzipien und wird dazu führen, dass wir den Kunden in den Mittelpunkt stellen und schnelle Entscheidungen treffen, die die Kunden zufriedenstellen und weiterbringen. Ganz entscheidend ist hierbei, dass jedes Produkt und jeder Service einen konkreten Mehrwert für den Kunden bietet. Sollten Kunden bei Markteinführung nicht bereit sein, für einen Service zu bezahlen, bietet er keinen Mehrwert, und Sie können Ihn direkt wieder vom Markt nehmen. Um dies zu leben, brauchen Ihre Mitarbeiter Freiräume für Entscheidungen, eine gesunde Fehlerkultur und damit die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen. Kurzum, das alte Motto „Der Kunde ist König“ muss wirklich verinnerlicht und gelebt werden und darf keine hohle Phrase bleiben. Ein Instrument, das wir vor diesem Hintergrund heute bei Michelin nutzen, ist beispielsweise unsere neue regelmäßige Abfrage der Kundenzufriedenheit, welche einen Einfluss auf die Zielerreichung unserer Mitarbeiter haben wird.
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